Wenn man an Klagenfurt denkt, denkt man an den Wörthersee und an Cafés mit Blick auf den Lindwurm. Hier findet man eine charmante Mischung aus städtischer Lebendigkeit und gemütlicher Gelassenheit und genau deshalb fühlen sich hier auch so viele Österreicher und ihre Besucher so richtig pudelwohl.
Aber so schön es dort auch ist, eine aktuelle Herausforderung beschäftigt die Menschen momentan so richtig. Und besonders betroffen davon sind Leute, die gern in Online Casinos spielen. Das Glücksspiel ist schließlich ein spannender Zeitvertreib, und das nicht nur in den Spielhallen von Casinos Austria.
Es geht um die Steuererhöhungen, die für die Welt des Glücksspiels in Österreich geplant sind. Das hat die Regierung in ihrem Entwurf des Budgets für 2025 und 2026 so vorgesehen. Und klar, hat das erstmal was mit ganz Österreich zu tun, aber auch in Kärnten sollte man diese Entwicklung ziemlich spüren können.
Die österreichische Regierung hat also schon so richtig etwas geplant. Die Anpassungen beim Thema Steuern sind umfassend, aber was besonders auffällt, haben wir hier zusammengefasst:
Laut Regierungsangaben sollen allein im Jahr 2026 dadurch rund 71 Millionen Euro zusätzlich in die Staatskasse fließen. Für den Staat selbst ist das gut. Doch wie empfindet man das in Klagenfurt?
Ein Spaziergang durch die Innenstadt oder entlang der Villacher Straße zeigt: Glücksspiel ist auch in Klagenfurt präsent. Neben offiziellen Casinos gibt es eine Vielzahl an Wettbüros, Spielhallen und privaten Anbietern mit Lizenzen.
Gerade in Kärnten, wo der Tourismus eine wichtige Rolle spielt und viele Gäste auch das Casino-Erlebnis suchen, ist die Branche nicht zu unterschätzen.
Ein Betreiber eines kleinen Wettbüros in Klagenfurt, der anonym bleiben möchte, äußert sich zurückhaltend: "Natürlich verstehen wir, dass der Staat Geld braucht. Aber wenn die Steuern zu hoch werden, geraten wir unter Druck. Die Margen sind in unserer Branche ohnehin nicht groß."
Auch das Casino Velden am Wörthersee, das viele Klagenfurter als Wochenendziel schätzen, dürfte die Änderungen zu spüren bekommen. Obwohl große Anbieter in der Regel besser mit Abgaben umgehen können, bedeutet jede Steuererhöhung zusätzlichen Aufwand und eine mögliche Reduktion des Angebots.
Branchenverbände kritisieren zudem, dass höhere Abgaben nicht automatisch zu mehr Spielerschutz führen, sondern im schlimmsten Fall kleinere Anbieter vom Markt drängen.
Die Glücksspielbranche ist in Kärnten ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Sie schafft Arbeitsplätze, direkt in den Spielbetrieben, aber auch indirekt im Bereich Gastronomie, Sicherheit, Reinigung und Tourismus. Eine Erhöhung der Abgaben bedeutet in vielen Fällen, dass Unternehmen ihre Kostenstruktur überdenken müssen.
Für Klagenfurt, das ohnehin nicht zu den wirtschaftlich stärksten Regionen Österreichs zählt, könnten dadurch Unsicherheiten entstehen. "Wenn kleine Betriebe schließen, fallen nicht nur Arbeitsplätze weg. Es fehlen dann auch Einnahmen aus Nebensektoren. Und nicht zu vergessen: Jeder Euro, der nicht lokal umgesetzt wird, wandert möglicherweise ins Ausland oder in den nicht regulierten Onlinebereich", sagt ein Wirtschaftsexperte der Alpen-Adria-Universität.
Gleichzeitig darf man nicht vergessen, dass gerade im ländlicheren Raum viele kleinere Lokale mit Spielautomaten eine wichtige Einnahmequelle darstellen. Wenn diese plötzlich stark besteuert werden, könnte das vor allem im südlichen Kärnten zu wirtschaftlichem Ungleichgewicht führen.
Ein entscheidender Punkt wird sein, wie flexibel sich die Anbieter auf die neuen Bedingungen einstellen können. Digitalisierung und Online-Angebote sind auf dem Vormarsch, aber nicht jeder Betrieb kann kurzfristig umstrukturieren. Gerade lokale Anbieter setzen auf Stammkundschaft und ein persönliches Verhältnis, etwas, das in digitalen Plattformen nur schwer nachzuahmen ist.
Einige Experten sehen in den Steuererhöhungen aber auch eine Chance zur Neuausrichtung. Seriöse Anbieter könnten gestärkt aus dem Wandel hervorgehen, wenn sie auf Qualität und Sicherheit setzen. Denkbar wären auch Kooperationen zwischen Betrieben oder neue Angebote im Bereich verantwortungsvolles Spielen.
Ob Klagenfurt sich dabei als innovativer Standort behaupten kann, bleibt abzuwarten. Die Nähe zu Slowenien und Italien macht es jedenfalls nötig, wettbewerbsfähig zu bleiben, auch im Glücksspielsektor.
Die geplanten Steuererhöhungen im Glücksspielbereich mögen aus bundespolitischer Sicht sinnvoll erscheinen, in Klagenfurt und Kärnten werfen sie jedoch einige Fragen auf. Während sie für den Staat zusätzliche Einnahmen versprechen, könnten sie für kleine Anbieter existenzbedrohend sein und Arbeitsplätze gefährden.
Gleichzeitig könnten sie auch ein Anstoß dafür sein, das Angebot weiterzuentwickeln, in Qualität zu investieren und neue Zielgruppen zu erschließen. Entscheidend wird sein, wie offen Politik und Wirtschaft miteinander kommunizieren, und ob es gelingt, bei aller Steuerpolitik das Lokale nicht aus dem Blick zu verlieren.
Denn Klagenfurt lebt nicht nur vom Wörthersee, sondern auch von einem lebendigen, wirtschaftlich vielfältigen Stadtbild, und das gilt es natürlich im Sinne aller Österreicher und ihrer Besucher zu erhalten.