Wenn man ihm, dem Juristen Peter Reichmann, vor einem Jahr prophezeit hätte, dass er heute als neuer Kärntner Landesrat angelobt werde, hätte er „wahrscheinlich sehr herzhaft gelacht. Aber als immer schon politischer Mensch hätte ich damals gesagt, wenn mir die Chance gegeben wird, werde ich sie ergreifen“.
Und ja, ein Jahr danach, als er tatsächlich gefragt wurde, als Landesrat in die Politik zu wechseln, hat er die Chance ergriffen: „Da habe ich sehr gerne und aus tiefster Überzeugung ja gesagt“, erklärt Peter Reichmann in einem Gespräch mit dem Landespressedienst Kärnten.
Der gebürtige St. Veiter Peter Reichmann lebt seit mehreren Jahren mit seiner Lebensgefährtin in Klagenfurt. Beruflich hat er ein Rechtswissenschaftsstudium und eine Managementausbildung absolviert. Und er fügt hinzu: „Ich habe viel Expertise im Bildungsbereich.“
Reichmann war unmittelbar nach seiner Gerichtspraxis von 2017 bis 2021 als Jurist in den Bereichen Arbeits-, Sozial- und Insolvenzrecht bei der Arbeiterkammer Kärnten tätig. Anschließend leitete er dort bis 2024 die Abteilung Bildung, Jugend und Kultur, bis ihn der Ruf ereilte, als Präsidialleiter in die Bildungsdirektion zu wechseln. Was also lag näher, als dem neuen Landesrat auch die Bildungsagenden zu übergeben? Peter Reichmann wird daher nicht nur die meisten Referatsbereiche (Umwelt, Naturschutz, Parke, Klimaschutz-Koordination, Jugend, Seniorinnen und Senioren, Kinder- und Jugendhilfe/Kinderschutz sowie Erwachsenenbildung) von seiner Vorgängerin Sara Schaar übernehmen, sondern auch den Bildungsbereich von Landesrat Daniel Fellner.
Abgeben wird er die Familien- und Frauenagenden an LHStv.in Gaby Schaunig und Asyl und Integration an LR Fellner. Diese Referatsneueinteilung wurde bereits kurz nach seiner Angelobung im Landtag, in einer außerordentlichen Regierungssitzung, festgelegt.
Gefragt nach seinen Stärken, meinte der 33-jährige Reichmann (in knapp einem Monat feiert er seinen 34. Geburtstag): „Ich kann sicher sagen, dass ich auch in unübersichtlichen und emotionalen Situationen kühlen Kopf bewahre, in fast stoischer Ruhe.“ Dass er mit dieser Selbsteinschätzung recht hat, bewies der Neo-Landesrat bei seiner Angelobung: Die besondere Situation absolvierte er mit „kühlem Kopf“, äußerlich äußerst gefasst, aber „innerlich mit großem Respekt vor der neuen Funktion“, gestand Reichmann. Und selbst dabei dachte das Neo-Regierungsmitglied schon an seine bevorstehende Aufgabe: „Ich freue mich sehr auf die vielen spannenden Projekte, die mich in meinen Referatsbereichen begleiten werden.“ Als ganz großes Herzensprojekt definiert er „die Demokratie an sich“. Konkret: „Ich halte es für unausweichlich, dass man mit viel Engagement und Motivation für die positive Entwicklung der Gesellschaft weiterarbeitet.“
Auf die Frage, worin LR Reichmann den Kern der politischen Arbeit sieht, erklärte er unumwunden: „Ich bin der Überzeugung, dass die Zukunft darin besteht, gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden. Dazu möchte ich beitragen, verbindlich und verbindend.“
Foto: Büro Reichmann