Nach den Diskussionen rund um eine bisher unter Verschluss gehaltene Studie über Missstände im SOS-Kinderdorf Moosburg hat Kärntens Kinder- und Jugendschutzreferentin Sara Schaar deutliche Worte gefunden. Sie betonte, dass der Schutz von Kindern und Jugendlichen absolute Priorität habe und kündigte eine umfassende Aufarbeitung an.
Unmittelbar nach Bekanntwerden habe sie Informationen von allen Beteiligten eingefordert. Man habe ihr zugesichert, dass es seit 2020 bereits zahlreiche Verbesserungen und personelle Änderungen im Kinderdorf Moosburg gegeben habe.
Trotzdem ordnete die Landesrätin weitere Prüfungen an. Die Fachaufsicht soll alle Maßnahmen und Vorgaben nochmals kontrollieren. Zusätzlich beauftragte sie die Landesamtsdirektion mit einer Sonderprüfung durch die Interne Revision und Amtsinspektion. Dabei sollen insbesondere die Meldewege, die Kenntnisse der Behörden sowie die getroffenen Maßnahmen genau überprüft werden.
Auf Grundlage erster Erkenntnisse wurde außerdem ein Zehn-Punkte-Plan erarbeitet. Dieser soll dem Kärntner Landtag präsentiert werden und konkrete Änderungen im Kinder- und Jugendhilfegesetz enthalten. Vorgesehen ist unter anderem die Einrichtung eines Betroffenen- und eines Expertenbeirates, um den Kinder- und Opferschutz weiter zu entwickeln. Auch die angekündigte Griss-Kommission werde von Schaar voll unterstützt, um eine lückenlose Aufarbeitung sicherzustellen.
„Unsere Kinder und Jugendlichen sind unsere Zukunft. Wer ihnen Schaden zufügt oder ihre Rechte verletzt, muss mit Konsequenzen rechnen“, betonte Schaar. Ziel sei es, Kindern, die nicht in ihrer eigenen Familie aufwachsen können, ein sicheres und liebevolles Umfeld zu bieten und ihnen Perspektiven für ein gutes Leben in Kärnten zu eröffnen.
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