Mit der feministischen Aktion von „Miss Care-Less“ machten die Guerilla Grrlz Carinthia Ende September in Klagenfurt auf die Bedeutung von Sorgearbeit aufmerksam. Dabei wurde symbolisch eine Kärntnerin aus ihrer Wohnung „entführt“, um zu zeigen, dass private unbezahlte Arbeit wie Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen oder Haushaltsführung nicht nur privat ist, sondern auch ein politisches Thema.
Die Aktivistinnen betonen, dass Frauen den Großteil dieser Arbeit leisten, oft unbezahlt zu Hause oder schlecht bezahlt in Pflege- und Betreuungsberufen. Diese Arbeit hält die Gesellschaft zusammen, wird aber noch immer zu wenig gesehen und geschätzt.
Laut den Aktivistinnen leisten Frauen im Durchschnitt fast eineinhalb Stunden mehr unbezahlte Sorgearbeit pro Tag als Männer. Auch berufliche Tätigkeiten im Bereich Pflege und Betreuung werden zu über 80 Prozent von Frauen erledigt. Das führe dazu, dass Frauen weniger Zeit für Erwerbsarbeit haben, weniger verdienen und später oft in Altersarmut leben.
Mit ihren Aktionen wollen die Guerilla Grrlz auf Missstände hinweisen und eine öffentliche Diskussion anstoßen. Begleitet wird die Kampagne auf Social Media unter anderem auf Instagram, Facebook und TikTok.
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