Der Ausbau der 380-kV-Leitung sorgt in Kärnten weiter für Diskussionen. Während das Projekt für die Energiezukunft des Landes als unverzichtbar gilt, will die SPÖ nun prüfen lassen, ob neben den betroffenen Grundstückseigentümern auch die Allgemeinheit eine Entschädigung erhalten soll.
„Was die Koralmbahn für den Verkehr ist, ist die 380-kV-Leitung für den Strom“, sagt SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser. Die Leitung sei notwendig, um Kärnten als Wirtschaftsstandort abzusichern und eine stabile Stromversorgung zu gewährleisten. Nur so könne die Energiewende gelingen.
Seiser betont jedoch, dass ein derart großes Infrastrukturprojekt auch Auswirkungen auf das Land habe. Zwar würden Grundeigentümer bereits entschädigt, doch die Allgemeinheit bleibe bisher unberücksichtigt. Deshalb bringe die SPÖ im Kärntner Landtag einen Antrag ein, um die rechtlichen Grundlagen für ein Entschädigungsmodell auf Landesebene zu schaffen.
Wie genau eine solche Entschädigung aussehen könnte, sei noch offen. „Zuerst müssen die Grundlagen festgelegt werden, dann können wir über Details sprechen, also über die Höhe, die Verteilung und mögliche Empfänger“, so Seiser. Wichtig sei, realistische Lösungen zu finden.
Mit Blick auf die Opposition mahnt Seiser zu Sachlichkeit: „Wer glaubt, Strom komme einfach aus der Steckdose, der irrt. Ohne vernünftige Weiterentwicklung riskieren wir, dass in Kärnten irgendwann die Lichter ausgehen. Das werden wir verhindern.“
Foto: Symbolbild