Diese Woche stellte die Stadt Klagenfurt ihre Pläne zur Neugestaltung des Heuplatzes im Bereich vor dem Gerichtsgebäude vor. Die Pläne sehen Begrünungsmaßnahmen, Sitzflächen und ein Trinkwasserbrunnen vor. „Dass dafür gesunder Baumbestand geopfert wird, lässt einen angesichts der Erderhitzung und akuter Zunahme städtischer Hitzeinseln nur mit dem Kopf schütteln“ kritisiert Clubobmann Philipp Smole die kurzsichtige Vorgehensweise.
Die Entnahme des ersten Baums steht unmittelbar bevor, ist er doch bereits von einem Baugerüst umgeben. Doch auch die anderen beiden Bäume befinden sich nicht außer Gefahr. Dem alten Trompetenbaum beispielsweise wurde noch im Herbst durch das Stadtgartenamt absolute Erhaltungswürdigkeit attestiert. Geht man nach den veröffentlichten Visualisierungen, ist jedoch auch sein Schicksal besiegelt.
„Studien der Stadt Klagenfurt zum Thema „Urban Heat Islands“ belegen, dass – während man weltweit um das 1,5° Ziel kämpft - hierorts die 2° Erwärmung bereits erreicht sind. Vor diesem Hintergrund muss man an der Ernsthaftigkeit der allseitigen Bekenntnisse zweifeln, braucht es doch Jahrzehnte, bis nachgesetzte Bäume in ihrer Klimawirksamkeit den Altbestand ersetzen können. Der Effekt wird daher für die kommenden Jahre zunächst eine negativer sein“ erklärt Smole die Problematik. Ziel können daher nur zusätzliche Bäume sein, nicht aber das Ersetzen alter durch neue.
Am Beispiel Landhaushof sieht man, wie weit es mit der Begrünung her ist. Erst in Jahrzehnten werden die Bäume dort ihre wohltuende Wirkung voll entfalten. Bis dahin heißt es schwitzen – oder an andere schattige Plätze ausweichen.
Foto: Grüne Klagenfurt