Beschlussvorlagen für Stadtsenat und Gemeinderat erhalten ab sofort vorab eine elektronische Klimarelevanzprüfung. Die Klimabelastung von Anträgen wird in den Ampelfarben angezeigt. Bei Bedarf schlägt die Abteilung Klima- und Umweltschutz klimafreundlichere Alternativen vor.
Klagenfurt berücksichtigt als eine der ersten Städte Österreichs den Klimaschutz auch in der täglichen Arbeit und den erforderlichen Planungsprozessen. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Erreichung der ehrgeizigen Klimaziele der Landeshauptstadt ist die kürzlich in Stadtsenat und Gemeinderat beschlossene, vorgelagerte Klimarelevanzprüfung von Anträgen in den wichtigsten Gremien der Stadt. Basis dazu bildet das bewährte elektronische „Klimarelevanz-Tool“ der Stadt Krems. Es wurde im Rahmen des „e5“-Programms kostenlos der Abteilung Klima- und Umweltschutz zur Verfügung gestellt. Diese überprüft anhand definierter Umweltkriterien die Klimabelastung des geplanten Vorhabens und weist diese in den Ampelfarben aus.
Die grüne Ampel signalisiert: Der Beschluss ist wenig klimaschädlich und würde eine negative Klimarelevanz von unter fünf Tonnen CO2 verursachen. Zeigt die Ampel gelb, ist der Beschluss klimaschädlich. Das entspricht einer negativen Klimarelevanz zwischen fünf und 100 Tonnen CO2. Die rote Ampel steht für einen sehr klimaschädlichen Beschluss mit einer negativen Klimarelevanz von über 100 Tonnen CO2. Bei gelber und roter Ampel prüfen Mitarbeiter der Abteilung Klima- und Umweltschutz Alternativen mit weniger negativen Effekten – beispielsweise der Einsatz von Ökostrom bei hohem Strombedarf.
Das Ergebnis jeder Klimarelevanzprüfung ist im jeweiligen Beschlusstext immer anzuführen. Natürlich gibt es auch Beschlussvorlagen, die keine negativen Auswirkungen auf das Klima haben und daher nicht zusätzlich geprüft werden. Darunter fallen Straßenbenennungen, Ehrungen, Personalmaßnahmen, Wohnungsvergaben, Berufungsentscheidungen, etc. „Wir setzten damit im neuen Jahr den Startschuss für eine große Klimainitiative im Rahmen unserer Smart City Strategie mit 212 Maßnahmen in neun Bereichen.
Auch unsere Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, sich zu beteiligen und klimafitte Ideen für Klagenfurt einzubringen“, betont Bürgermeister Christian Scheider mit Verweis auf die Abteilung Klima- und Umweltschutz als Ansprechpartner (T +43 463 537-4886, E umweltschutz@klagenfurt.at).
Die Klimarelevanzprüfung wird bereits in einer Testphase angewendet und soll in weiterer Folge sukzessive in allen Magistratsabteilungen etabliert werden. „Die Einführung der Klimarelevanzprüfung städtischer Beschlussvorlagen ist ein wichtiger Schritt zur Umsetzung unserer Smart City Strategie und in Richtung Klimaneutralität“, hebt Klima- und Umweltschutzreferent Vizebürgermeister Prof. Mag. Alois Dolinar hervor.
Die Stadt hat sich bekanntlich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2040 die Treibhausgasemissionen um rund 90 Prozent zu reduzieren.
Foto: Mein Klagenfurt