Bereits diese Woche sollen die ersten 150 Flüchtlinge, vorwiegend allein reisende Männer, in der Sirius-Halle in Klagenfurt ankommen. Bis zu 450 Personen könnten es insgesamt werden. Bürgermeister Scheider kritisiert die überfallsartige Vorgehensweise seitens des Bundes und nimmt die Zuständigen im Land Kärnten in die Verantwortung.
Nachdem das Bundesministerium für Inneres erst am vergangenen Freitag telefonisch den Verantwortlichen der Landeshauptstadt Klagenfurt mitteilte, dass das Bundesquartier Sirius-Halle wiedereröffnet wird, folgten am Montag nähere Details. Lt. Bundesagentur für Betreuung- und Unterstützungsleistungen kommen bereits in dieser Woche die ersten 150 Flüchtlinge nach Klagenfurt. Dabei handle es sich in erster Linie um allein stehende Männer. Für Frauen und Familien sei die Halle nicht geeignet. Insgesamt kann die Kapazitäten in der Sirius-Halle auf bis zu 450 Personen erhöht werden. Hintergrund der Wiedereröffnung des Standortes sei in erster Linie die steigende Zahl von Asylwerbern.
„Wir wurden vom Bund erst sehr spät über die Pläne mit der Sirius-Halle in Kenntnis gesetzt, obwohl offensichtlich schon länger die Vorbereitungen für die Wiedereröffnung gelaufen sind. Dieses überfallsartige Vorgehen ohne die Betroffenen vor Ort einzubinden, ist klar abzulehnen“, betont Bürgermeister Christian Scheider.
Kärnten erfülle die vorgeschriebenen Aufnahmequoten schon mehr als deutlich. „Es ist daher zu hinterfragen, warum jetzt schon wieder Kärnten zur Aufnahme von Asylwerbern verpflichtet wird, obwohl andere Bundesländer niedrige Aufnahmequoten haben. Ich nehme daher das Land Kärnten in die Pflicht, sich beim Bund entschieden gegen diese ungerechte Verteilung einzusetzen“, so Scheider. In Zeiten wie diesen sei es eine Zumutung für die Klagenfurter Bevölkerung, jetzt vom Bund auch noch mit dem Thema Asylwerber belastet zu werden. Vor allem, wenn es sich dabei um hunderte, allein reisende Männer handle. Von den Zuständigen im Land Kärnten erwarte sich der Bürgermeister daher jetzt nicht nur Worte, sondern auch konkrete Taten.
Foto: Mein Klagenfurt