Corona-Demonstrationen behindern die Arbeit vieler Klagenfurter Innenstadtbetriebe und verursachen Umsatzverluste: Die Wirtschaftskammer-Bezirksstelle fordert einen fixen Zeitrahmen für Demonstrationen – beginnend nach Geschäftsschluss.
In den vergangenen Wochen hat die Häufigkeit und Intensität der Corona-Demonstrationen in der Landeshauptstadt zugenommen. Dies hat nicht nur zu Verkehrsbehinderungen geführt, sondern vertreibt auch Kunden aus der Innenstadt. Franz Ahm, Obmann der WK-Bezirksstelle Klagenfurt, will dem Treiben nun ein Ende setzen: „Mir kommen vermehrt Klagen von betroffenen Unternehmerinnen und Unternehmern zu Ohren. Weniger Menschen besuchen die Geschäfte und die Umsätze sinken. Viele Kundinnen und Kunden sagen auch ganz direkt, dass sie nicht ungewollt Teil einer Corona-Demonstration werden oder in eine solche hineingeraten wollen und deshalb die Innenstadt meiden.“ Davon betroffen seien sowohl Handels-, als auch Gewerbe- und Gastronomiebetriebe. Die Tatsache, dass sich die Demonstranten oft nicht an vorgegebene Routen oder an Corona-Maßnahmen wie das Tragen von FFP2-Masken halten, verstärke die Verunsicherung bei der Kundschaft.
Demonstrationen nach Geschäftsschluss
In ohnehin kaufmännisch schwierigen Zeiten könne man diese Situation nicht länger hinnehmen, betont Ahm: „Wir brauchen ein respektvolles Miteinander und klare gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die für alle Beteiligten tragbar sind. Deshalb fordern wir dringend festgelegte Zeiten für Demonstrationen.“ Nach dem Vorbild Wiens könne man beispielsweise bei der Genehmigung von Demonstrationen auf einen vorab fixierten Zeitrahmen zurückgreifen. So würde einerseits das Recht auf Versammlungsfreiheit gewahrt und andererseits die Betriebe nicht bei ihrer Arbeit behindert.
Idealerweise sollte man sich beim Zeitrahmen am Geschäftsschluss eines Großteils der Betriebe orientieren. „Demonstrationen können genauso ab 18 Uhr stattfinden. Es muss nicht sein, dass sie vormittags oder nachmittags das Geschäftsleben stören“, betont der Bezirksstellenobmann.
Foto: Mein Klagenfurt