Pressemeldungen September 2025
Vielfalt gegen Einfalt, Kärntner Lyrikpreis startet in die 18. Runde
Die Stadtwerke Klagenfurt schreiben heuer zum 18. Mal den Kärntner Lyrikpreis aus. Seit 2008 findet der Wettbewerb jedes Jahr statt, er gilt als einer der größten Literaturpreise des Landes.
Der erste Preis ist mit 5000 Euro dotiert, der zweite Preis mit 1500 Euro, der dritte Preis mit 800 Euro. Dazu kommen vier Gewinne zu je 500 Euro, gestiftet von der PosterService GmbH, der Kraftwerkserrichtungs und Betriebsgesellschaft, dem Slowenischen Kulturverband und dem PEN Club Austria. Die drei Hauptpreise sind mit Glastrophäen der HTL Ferlach verbunden.
Neu in der Jury ist heuer die in Eisenkappel geborene und in Salzburg lebende slowenische Lyrikerin und Bibliothekarin Cvetka Lipus. Sie folgt auf Zdenka Hafner Celan, die aus beruflichen Gründen ausscheidet. Juryvorsitzender bleibt der Klagenfurter Autor Günter Schmidauer. Weitere Mitglieder sind Josef Winkler, Ilse Gerhardt, Katharina Herzmansky sowie Harald Raffer ohne Stimmrecht. Der Wettbewerb richtet sich an Autoren in deutscher und slowenischer Sprache, die Anonymisierung ist fix, alle Arbeiten werden ohne Namen bewertet.
Der Eintritt ist frei, es gibt Musik und Buffet, die Sieger lesen aus ihren Werken. Das Logo der Reihe stammt vom slowenischen Künstler Gustav Janus. Der Lyrikpreis wurde bereits mehrmals mit dem Maecenas gewürdigt.
Bei einer Pressekonferenz im Hotel Sandwirth bekräftigten die Stadtwerke Klagenfurt ihr Ziel, die Lyrik zu fördern und die bildreiche Sprache zu bewahren. Jährlich beteiligen sich rund 200 Autorinnen und Autoren, viele starten hier ihre Schreibkarriere. Vorstand Erwin Smole betonte, dass die Stadtwerke auch Kultur und Literatur unterstützen, die slowenische Sprache erhalte bewusst eine sichtbare Bühne. Der Wettbewerb ist seit Jahren ein fixer Teil der Kärntner Kulturszene.
Jurychef Günter Schmidauer stellte klar, dass die Bewertung anonym erfolgt, und fasste das Motto zusammen, Vielfalt gegen Einfalt. Angesichts aktueller Krisen und Kriege ruft er Kulturschaffende auf, politisch aktiv zu sein und offen Kritik zu äußern. In seiner Wortmeldung kritisierte er auch Donald Trump und sprach über den Umgang mit Fake News. Zuvor erinnerte ein Zitat von Gotthold Ephraim Lessing daran, dass ein Gedicht eine vollkommene sinnliche Rede sei.
Das Land Kärnten vergibt nach Jurybeschluss einen Sonderpreis von 3000 Euro für ein Lebenswerk. Die Kulturabteilung der Landeshauptstadt Klagenfurt vergibt 1500 Euro, ebenfalls für ein Lebenswerk. Heuer wird zum vierten Mal eine Prämie für slowenische Dichtkunst ausgelobt. Zusätzlich werden fünf Ehrenpreise in Form von Urkunden vergeben. Wer den Hauptpreis gewinnt, ist für fünf Jahre vom Wettbewerb ausgeschlossen.
Foto: STW/Hude