Pressemeldungen November 2025
Schriftstellerin Tara Meister gewinnt Lyrikpreis der Stadtwerke Klagenfurt
Höchst erfreut reagierte die Schriftstellerin und Ärztin Dr. Tara C. Meister (Jahrgang 1997), als ihr Josef Winkler nach der Jurysitzung telefonisch zum Sieg beim 18. Kärntner Lyrikpreis der Stadtwerke Klagenfurt gratulierte.
Die in Kärnten aufgewachsene und in Wien arbeitende Autorin Tara Meister lebt derzeit als Stipendiatin am Literarischen Colloquium in Berlin. Meister, die auch am Literaturinstitut Leipzig studierte, ist in Kulturkreisen nicht unbekannt – ihre Texte wurden mehrfach ausgezeichnet und in diversen Anthologien und Literaturzeitschriften publiziert.
Die Spoken-Word-Künstlerin erhielt u. a. den Dramatikerinnenpreis der „studiobühne Villach“ und ein Dramatikstipendium des Ministeriums. Ihr Theaterdebüt „fast Land“ wurde 2023 uraufgeführt. 2022 stand die sympathische Schriftstellerin auf der Shortlist für den „Wortmeldungen Förderpreis“. Sie wurde mit dem Erostepost Literaturpreis sowie dem Förderpreis für Literatur des Landes Kärnten ausgezeichnet. 2023 erschien ihre Textsammlung „geschafft, Sonne“, 2024 ihr erster Roman „Proben“. Heuer las die mehrfache Finalistin bei Poetry-Slam-Bewerben auf Einladung von Maria Delius beim Bachmannwettbewerb in Klagenfurt, wo sie das ausgeschriebene Stipendium „Carinthischer Sommer Festivalschreiber:in“ für sich entscheiden konnte. Die glückliche Siegerin: „Ich beschäftige mich intensiv mit Gedichten, mit Poesie, mit Lyrik. Gerne und immer wieder…“ Tara Meister erhält 5.000 Euro Preisgeld, eine Trophäe der HTL Ferlach und eine Urkunde.
Auf Platz zwei schaffte es heuer wieder der Klagenfurter Künstler und Tänzer Erich Pacher, Jahrgang 1965. Der gebürtige Spittaler konnte bei diesem Wettbewerb der Zeilen und Verse bereits zwei Mal den fünften und einmal den zweiten Platz erringen. Er erhält 1500 Euro.
Auf Platz drei findet sich erneut ein „alter Bekannter“ der renommierten Lyrikpreis-Veranstaltung, der schon mehrmals mit Anerkennungspreisen belohnt worden ist: Der in Graz lebende Bleiburger Psychologe Mag. Michael Stöckl, Jahrgang 1964. Stöckl gilt als Initiator der Bleiburger Theatertage und Regisseur einer Bleiburger Kabarettgruppe. 2010 „holte“ sich Stöckl den Lyrikpreis der Stadtgemeinde Bleiburg. Kärntner Lyrikpreis-Initiator Dr. Harald Raffer: „Es gibt Poeten, die mit ihren gefühlvollen Wortkreationen bei diesem Wettbewerb immer wieder punkten können. Nur wer siegt, muss zunächst fünf Jahre pausieren. Die Texte werden alle anonym bewertet.“
Den Preis der Poster Service GmbH (PSG, 500 Euro) holt sich Dipl. Pädagogin Christine Strobl-Oman aus Rothenthurn, den Preis der Kraftwerkerrichtungs- und Betriebsgesellschaft (KEG, 500 Euro) Mag. Silvia Velik und den Preis des P.E.N.-Club Austria (ebenfalls 500 Euro) Siegfried Gehlhausen aus Irschen, ebenfalls kein Unbekannter bei diesem Literatur-Fest. Der Preis des slowenischen Kulturverbandes geht diesmal an Mag. Dr. Vera Wutti-Inzcko aus Ferlach. Würdigungspreise erhalten: Anna Fercher, Rebekka Scharf, Katharina Golder-Fillafer, MA; Dagmar Cechak und Valentin Veratschnig.
Der Preis des Landes (3000 Euro) wurde nach Jurybeschluss dem Kärntner Schriftsteller Stefan Feinig zuerkannt, den Würdigungspreis der Stadt Klagenfurt (1500 Euro) erhält der in Klagenfurt geborene und in Wien lebende Autor Daniel Wisser.
„Wir freuen uns, wenn wir heuer wieder zahlreiche Freunde der Literatur bei diesem ungewöhnlichen Fest der Worte und Verse begrüßen können. Die Sieger lesen aus ihren Werken - das wird sicher ein spannender und unterhaltsamer Abend.“ Der Eintritt ist frei, es werden Preisgelder im
Gesamtwert von rund 14.000 Euro vergeben.
Die unabhängige Jury: Vorsitzender und Autor Dr. Günter Schmidauer, Schriftsteller Dr. h. c. Josef Winkler, Publizistin Ilse Gerhardt, Kulturexpertin Mag. Katharina Herzmansky, Bibliothekarin und Lyrikerin Mag. Cvetka Lipus sowie Autor Dr. Harald Raffer (ohne Stimmrecht). Heuer wurden Texte von 120 Poetinnen und Poeten der deutschen oder slowenischen Sprache begutachtet und bewertet. Teilnahmeberechtigt waren – wie jedes Jahr – Autorinnen und Autoren aus unserem Bundesland bzw. gebürtige im Ausland oder in einem anderen österreichischen Bundesland lebende Kärntnerinnen und Kärntner. Etliche Teilnehmer befassten sich heuer mit den Themen „Krieg“ oder „Hoffnung“.
Eines der vier eingesandten Gedichte von Siegerin Tara Meister
Vergehen
(untat)
gelockt eine strähne wildes
haar sich abzuschneiden
von einem fremden kopf
rollt sich ein
vom schopf gelöst
daran vergangen die schere
von sommer zu herbst
bald blasser
die strafe kommt kalt
durchs offene fenster, federnder schritt
lippen bleiben
kerben an den schenkelinnenseiten
in einer schachtel blau bewahrt
eine strähne behutsam gerissen
aus dem gewaltigen büschel zeit
Foto: zVg