„Das Wort ist mein Instrument!“
„Dieses Fest der Literatur bietet für deutsch- und slowenischsprachige Lyrik gleichermaßen ein vielbeachtetes Forum“, zeigte sich Landeskulturreferent Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser bei der Verleihung des „17. Kärntner Lyrikpreises der Stadtwerke Klagenfurt“ höchst erfreut über den renommierten Wettbewerb der Zeilen und Verse.
Tschida beherrsche, wie Moderator Dr. Harald Raffer vor zahlreichen Zusehern im Klagenfurter Stadthaus betonte, als engagierter Berufsschreiber „das Ballett der Sprache“. Der Autor und Beilagen-Chef der „Kleinen Zeitung“ befasste sich bereits als Schüler mit Lyrik und gab mit 20 Jahren einen Gedichtband heraus. Der Gründer und langjährige künstlerische Leiter vom „ORFEO“-Chor erhielt 5000 Euro Siegesprämie, eine Urkunde und die von der HTL Ferlach angefertigte „goldene Feder“. Tschida ist seit 1990 als Redakteur tätig und beschäftigte sich mit Themen wie „Egon Schiele als Lyriker“. Beim Lesen seiner prämierten Gedichte aus dem „bunten Poesiegestrüpp“ zeigte sich der gebürtige Kärntner über diese „überraschende Ehrung“ sichtlich gerührt und dankte den Stadtwerken Klagenfurt für dieses einmalige Kultur-Festival. Tschida: „Das Wort ist immer schon mein Instrument gewesen…“
Die in Wien lebende gelernte Schauspielerin und Englischtrainerin Verena Schumanski konnte sich den zweiten Platz (1500 Euro) „erschreiben“, Platz drei (800 Euro) ging an den Feistritzer Stefan Feinig. Der Autor, der Werke in deutscher und slowenischer Sprache veröffentlicht, ließ sich gestern freundlich entschuldigen – er wurde zur selben Zeit in Vorarlberg mit einer Literatur-Auszeichnung bedacht.
Weitere Geld-Preisträger (je 500 Euro): So erhielt die in Graz lebende Kärntnerin Rezka Kanzian den Preis des slowenischen Kulturverbandes - überreicht von Mitja Rovsek (Kulturverband). Die Prämie der PosterService GmbH (PSG) wurde der Klagenfurterin Barbara Pachler zuerkannt, Siegfried Gehlhausen aus Irschen der Preis der Kraftwerkerrichtungs- und Betriebsgesellschaft (KEG). Über den Preis des PEN-Club Austria konnte sich der Klagenfurter Literaturwissenschaftler Dominik Srienc freuen. Den Preis des Drava-Verlages überreichte Drava-Verlagsleiterin Erika Hornbogner an die Ebenthalerin Katharina Kaufmann, die in der Vergangenheit beim Lyrikpreis schon öfters punkten konnte. Weitere Anerkennungspreise: Ernst König, Vera Wutti-Incko, Minu Ghedina, John Patrick Platzer und Lena Kolter. Einige Preisträger waren krankheitsbedingt verhindert.
Der mit 3000 Euro dotierte Kulturpreis des Landes Kärnten wurde durch Jurybeschluss der in Kötschach-Mauthen aufgewachsenen Autorin Andrea Drumbl für ihr bisheriges literarisches Schaffen zuerkannt. Drumbl hat u. a. schon den „Kärntner Lyrikpreis“ gewonnen. Der Klagenfurter Kulturstadtrat Mag. Franz Petritz übergab den Preis der Landeshauptstadt (1500 Euro) an die in Sarajevo geborene und in Kärnten aufgewachsene Hörspiele-Autorin, Ex-Redakteurin und Lyrikerin Manuela Tomic. Wegen angespannter finanzieller Situationen im öffentlichen Leben warnte Juryvorsitzender Dr. Günter Schmidauer in seiner Rede vor möglichen Kürzungen im Kulturbudget. Finanzielle Streichungen durch die Politik wären eine Bankrotterklärung der Gesellschaft an die Kultur.
Heuer hatte die hochkarätige Jury rund 120 Autorinnen und Autoren der deutschen bzw. slowenischen Sprache anonym zu bewerten. Die Jury: Vorsitzender Dr. Günter Schmidauer, Literatur-Expertin Mag. Katharina Herzmansky, Journalistin Ilse Gerhardt, Übersetzerin Mag. Zdenka Hafner-Celan, Schriftsteller und Büchner-Preisträger Josef Winkler sowie Lyrikpreis-Initiator Dr. Harald Raffer (ohne Stimmrecht). STW-Vorstand Dipl.-Ing. Erwin Smole ruft „schon jetzt“ die Kärntnerinnen und Kärntner auf, sich beim „18. Kärntner Lyrikpreis der Stadtwerke Klagenfurt“ im nächsten Jahr zu beteiligen.
Foto: KMG/Madlin Peko