Parlament der Arbeitnehmer verabschiedet einstimmig per Resolution, dass ehrenamtliche Helfer im Einzelfall vom Arbeitgeber freibekommen.
Generelle Regelung bei Entgeltfortzahlung für Arbeitnehmer gefordert, die bei Katastrophenfällen im Einsatz sind. In der AK-Vollversammlung am Mittwoch sind 10 Anträge und neun Resolutionen an Bund und Land verabschiedet worden. Die Vollversammlung gibt es zum Nachsehen auf kaernten.arbeiterkammer.at/livestream
Bei der live im Internet übertragenen Vollversammlung wurden richtungsweisende Entscheidungen getroffen. Ein besonderer Fall diesmal: Eine Dringlichkeits-Resolution wurde eingebracht, die eine bundeseinheitliche Regelung schafft, die alle in einem Beschäftigungsverhältnis stehenden ehrenamtlichen Helfer arbeitsrechtlich absichert. Zugleich stimmten alle Fraktionen zu, 5.000 Euro für Licht ins Dunkel für die ‚Hochwasserhilfe‘ zu spenden.
Landeshauptmann Peter Kaiser sagte zur Katastrophenbewältigung der letzten Tage: „Der Verdienst geht an jene ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die Hilfeleistungen vor Ort geleistet haben, sodass wir jetzt die dritte große Katastrophe in Kärnten überstanden haben. Danke dafür, denn Menschenleben sind einmalig und unwiederbringbar.“
Kaiser betonte die starke Zusammenarbeit der Sozialpartner in Kärnten, die auch den derzeitigen Arbeitsmarkt prägt: „Die Arbeitssituation in Kärnten befindet sich auf einem positiven Weg. Seit 32 Monaten konnten wir die Arbeitslosenrate senken. Wir konnten mit den Sozialpartnern Initiativen setzen, um eine Senkung der Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent zu schaffen.“
Weichen für AK-Zukunftsprogramm gestellt
„Für die arbeitenden Menschen gibt es im Bereich Digitalisierung relativ wenig“, so AK-Präsident Günther Goach. Darum nimmt die Arbeiterkammer die Mittel für eine Digitalisierungsausbildung für ihre Mitglieder in die Hand: „1,7 Millionen werden in eine Digitalisierungsoffensive investiert“, sagte Goach, betonte aber: „Wenn die Bundesregierung in die Autonomie und Finanzierung der Arbeiterkammer eingreift, werden wir diese Digitalisierungsoffensive nicht stemmen können!“
Eine weitere Herausforderung, die auf die AK zukommt, ist der Pflegebereich: „Die AK macht die Registrierung der Gesundheitsberufe, um eine Absicherung der Qualität des Gesundheitssystems zu gewährleisten.“ Seit 1. Juli 2018 führt die Arbeiterkammer die Registrierung der Gesundheitsberufe durch.
Zentralisierung der Sozialversicherung kostet Arbeitsplätze
AK-Präsident Günther Goach warnt vor der Sozialversicherungsreform: „Diese Reform kostet der regionalen Wirtschaft ca. 25 Millionen. Mit der Zentralisierung wird nicht mehr in Kärnten entschieden, wo Produkte, Dienstleistungen etc. angekauft werden – das kostet nicht nur viele hunderte Arbeitsplätze, sondern wird sich auch bei den Leistungen niederschlagen“.
ÖGB-Vorsitzender Hermann Lipitsch dazu: „Das ist ein direkter Angriff auf die Sicherheit der Menschen. Wir haben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu vertreten und müssen sehen, dass ein funktionierendes System nicht zerstört wird.“
Der Obmann der Kärntner Gebietskrankenkasse, Georg Steiner mahnte: „Für mich ist es demokratiepolitisch bedenklich, wenn eine Bundesregierung eine so große Reform plant und die Arbeitnehmervertretung sowie Funktionäre nicht einbindet.“ Die Resolution zur Sozialversicherung wurde mit den Stimmen der FSG angenommen, Freiheitliche Arbeitnehmer stimmten dagegen. Der ÖAAB enthielt sich der Stimme.
Forderungen an Land und Bund
Die Arbeiterkammer Kärnten fordert eine Umsetzung folgender Resolutionen und Anträge, die in der Vollversammlung verabschiedet wurden:
Foto: Ak/Hans Egger
Presseaussendung von: Arbeiterkammer Kärnten