Kärntens Sport- und Freizeitbetriebe müssen weiter auf eine Öffnung warten. Laut Fachgruppenobmann Andy Wankmüller besiegelt man damit den wirtschaftlichen Ruin vieler Unternehmen.
„Es ist schlichtweg eine Katastrophe“, beurteilt Andy Wankmüller, Fachgruppenobmann der über 1.000 Sport- und Freizeitbetriebe, die weiterhin geltende behördliche Schließung seiner Mitglieder. „Wenn wir die Lockdown-Zeiten zusammenzählen, dann müssen wir mittlerweile seit acht Monaten unsere Kunden quasi aussperren.“ Natürlich sind die geplanten Öffnungen für den Schul- und Jugendsport sehr zu begrüßen. „Man darf hier aber nicht auf eine Gleichbehandlung der gewerblichen Betriebe mit den Vereinen vergessen. Ein kontrolliertes Outdoor-Training wäre auch für Erwachsene wünschenswert und dringend notwendig!“, so Wankmüller. Der Wichtigkeit des Bewegens ist sich die Regierung offenbar nicht bewusst. „Die Sport- und Freizeitbetriebe sind die Gesundheitsförderer der Gesellschaft: Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur körperlichen und geistigen Gesundheit. Fitnessstudio, Kletterhalle, Reitbetriebe, Tanzschule – das sind nur vier Beispiele von vielen. Die Menschen müssen endlich wieder die Freiheit haben, ihren Hobbys nachgehen zu können“, ist Wankmüller überzeugt.
Aber auch die wirtschaftliche Gesundheit der Betriebe ist in immer größerer Gefahr. „Wir brauchen jetzt dringend mehr finanzielle Unterstützung, die aufgebauten Rücklagen sind mittlerweile durch die langen Schließzeiten verbraucht“, fordert der Fachgruppenobmann. Aus seiner Sicht müsse der Ausfallsbonus von 15 auf 30 Prozent erhöht werden. Darüber hinaus müsse - analog der Regelung für Hotellerie, Gastronomie und den Kulturbereich - auch für die Freizeit- und Sportbetriebe eine Mehrwertsteuersenkung auf fünf Prozent eingeführt werden.
„Dieser gefühlt unendliche Lockdown enttäuscht die Betriebe sehr. Es wird kein Vertrauen in die umfangreich erarbeiteten Hygiene- und Sicherheitskonzepte gelegt. Daraus schließen wir, dass auch unserer unternehmerischen Verantwortung kein Vertrauen geschenkt wird. Kontrollierten Treffen und Kursen mit Covid19-Tests sind definitiv der Vorzug vor unkontrollierter Gleichgültigkeit im privaten Bereich zu geben!“, ist Wankmüller ernüchtert und mahnt: „Die Branche muss bald wieder durchstarten können. Wir haben bereits vor dem Lockdown bewiesen, dass wir auch mit Corona-Auflagen gut arbeiten können.“