In Kärnten herrscht derzeit Hitzewarnstufe Orange mit Tageshöchstwerten um 30°C. Die Prognosen zeigen, dass die extreme Wärme auch in den kommenden Tagen anhalten wird. Die Gewerkschaft Bau-Holz betont daher erneut: „Die Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter muss immer Vorrang haben. Stunden, in denen die Temperatur 32,5 °C überschreitet, gelten als gesundheitsschädigend und als Schlechtwetterstunden“, so Dietmar Stieger, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft Bau-Holz in Kärnten. Kritisiert wird mittlerweile die Freiwilligkeit der Hitzefrei-Regelung.
Die Entscheidung für Hitzefrei ab 32,5 °C liegt bei Arbeitgeber oder deren Beauftragten. Die freiwillige Regelung funktioniert in der Praxis kaum. Lediglich rund 1.000 Schlechtwetterstunden wurden im Vorjahr von Kärntner Bauunternehmen bei der BUAK eingereicht. Insgesamt zählt Kärnten 12.500 BUAK-Beschäftigte.
Die Gewerkschaft appelliert an alle Arbeit- und Auftraggeber: „Gewährleisten Sie einen menschlichen Umgang mit Ihrer Belegschaft und schützen Sie sie vor der enormen Hitzebelastung!“ In der Regel wird hitzefrei für einige heiße Nachmittagsstunden, nicht den gesamten Tag, gegeben. Da nach Ansicht der Gewerkschaft dem Baufortschritt mehr Bedeutung beigemessen wird als der Gesundheit der Beschäftigten, fordert die Gewerkschaft Bau-Holz klare gesetzliche Regeln. „Die Freiwilligkeit alleine reicht hier nicht aus“, so Stieger.
Stieger betont, wie wichtig daher Schutzmaßnahmen sind, um die Gesundheit der Beschäftigten nicht auf’s Spiel zu setzen. „Diese umfassen das Meiden direkter Sonneneinstrahlung, das Beschatten des Arbeitsbereiches sowie das Tragen entsprechender Kleidung und Sonnenschutzbrillen“, so Stieger. Auch weist die Gewerkschaft Bau-Holz auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und die Verwendung von hohem Sonnenschutz auf unbedeckten Körperstellen hin.
„Bauarbeiterinnen und –arbeiter sind die ersten Hitzeopfer am Bau. Wir richten diesen dringenden Appell auch an Auftraggeber und Verantwortliche: Schützen Sie eure Teams, die Gesundheit geht vor!“, erklärt Stieger.
Foto: ÖGB Kärnten