Sozialdemokratische LGBTIQ-Organisation fordert bundesweiten Diskriminierungsschutz und Geld für dringend notwendige Jugendarbeit
Am Samstag zieht erneut die Regenbogenparade durch Klagenfurt. Die sozialdemokratische LGBTIQ-Organisation SoHo Kärnten/Koroška nimmt das zum Anlass, um auf die dringend notwendigen Forderungen von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, transidenten, intergeschlechtlichen und queeren Menschen in Österreich aufmerksam zu machen: „Die Regenbogenparade in Klagenfurt ist ein wichtiges Zeichen der Sichtbarkeit – aber wir brauchen mehr. Es ist höchste Zeit, dass auch die Bundespolitik endlich handfeste Verbesserungen für die LGBTIQ-Community vorlegt“, betonen SoHo-Bundesvorsitzender NAbg. Mario Lindner und die Vorsitzende der SoHo Kärnten/Koroška, Anna-Maria Schuster, „Solange ein junges lesbisches Paar in Klagenfurt noch immer aus einem Lokal geworfen werden darf oder ein schwuler Mann in Villach eine Wohnung nicht bekommt – eben weil es keinen gesetzlichen Diskriminierungsschutz gibt – so lange werden wir weiterkämpfen gegen die Blockade dieser Regierung!“
Was die aktuelle Bundesregierung bisher für die LGBTIQ-Community geleistet habe, seien bloße Ankündigungen ohne wirkliche Verbesserungen gewesen. Lindner, auch SPÖ-Gleichbehandlungssprecher im Nationalrat, stellt klar: „Egal ob beim Diskriminierungsschutz, beim gesetzlichen Verbot von Konversionstherapien oder beim Blutspenden, es wurde viel angekündigt und nichts umgesetzt. Genau deshalb sind öffentliche Demonstrationen wie jene in Klagenfurt am Samstag so wichtig!“
Ein besonderes Anliegen ist Schuster die Betreuung von jungen LGBTIQ-Personen: „Eineinhalb Jahre Pandemie waren vor allem für junge queere Menschen eine enorme Belastung – Supportgruppen haben gefehlt, Unterstützungsnetzwerke sind zusammengebrochen und viele verbrachten die Zeit auf engstem Raum mit Familien, die sie nicht akzeptieren. Genau deshalb braucht Österreich endlich flächendeckende, bundesweit finanzierte LGBTIQ-Jugendarbeit in jedem Bundesland und auch in Kärnten!“
Schuster verweist auf zahlreiche internationale Studien, die zeigen, dass die psychische Belastung für junge LGBTIQ-Personen deutlich höher ist, als bei Gleichaltrigen. Länder wie Deutschland würden daher seit Jahren in den bundesweiten Auf- und Ausbau von spezifischen Jugendangeboten investieren: „Solange das Selbstmordrisiko bei jungen LGBTIQ-Personen drei- bis fünfmal höher ist als beim Durchschnitt, solange werden wir keine Ruhe geben. Die Politik hat die Pflicht, gerade diese besonders schützenswerte Gruppe endlich so zu unterstützen, wie es notwendig ist!
SoHo Österreich – die sozialdemokratische LGBTIQ-Organisation