Laut den Empfehlung des nationalen Impfgremiums können Kinder ab 12 Jahren gegen Corona geimpft werden – In Kärnten stehen Kinderärzte und Hausärzte mit ihrer Expertise zur Verfügung
Klagenfurt (LPD). Das nationale Impfgremium hat, nachdem der Impfstoff von Biontech/Pfizer von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA für Kinder ab 12 freigegeben worden war, die Empfehlung ausgesprochen, Kinder ab 12 Jahren gegen eine Coronaerkrankung impfen zu lassen. Die Österreichische Gesellschaft für Kinder und Jugendheilkunde (ÖGKJ) hat sich am Dienstag dieser Woche erneut „nach reiflicher Überlegung und Sichtung der bisher vorliegenden Daten und der wissenschaftlichen Literatur“ den Empfehlungen des nationalen Impfgremiums angeschlossen.
Somit ist aus der Sicht der ÖGKJ die Impfung auch für 12- bis 15-Jährige zu empfehlen.
Seit Beginn des Jahres wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass Impfungen mittelfristig wahrscheinlich die einzige Möglichkeit sind, Kindern und Jugendlichen einen regelmäßigen Schulbetrieb zu ermöglichen. Würden Kinder so wie bisher aus dem Impfprogramm ausgeschlossen, wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit in dieser Altersgruppe mit den absolut und relativ höchsten Inzidenzzahlen zu rechnen. Dies könnte dazu führen, dass im Herbst 2021 Kinder und Jugendliche neuerlich ungerechtfertigt als die „Treiber der Infektion“ dargestellt werden.
In Kärnten werden neben den Kinderärzten auch Hausärzte die Impfungen vornehmen.
„Das bedeutet, dass auf Grund der wichtigen Beratungssituation und weil die Ärzte ihre jungen Patienten gut kennen, die Kinder und Jugendlichen in den ‚Impfordinationen‘ geimpft werden“, informiert Gesundheitsreferentin LHStvin Beate Prettner heute, Freitag. Eltern werden gebeten, sich für den Impftermin ihrer Kinder direkt mit dem jeweiligen Arzt in Verbindung zu setzen. Die Gesundheitsreferentin appelliert: „Eltern sollen sich bei den Ärzten ihres Vertrauens über die Impfung informieren. Die Kinder haben Teil am Infektionsgeschehen und die Kinder können, wenn auch nicht in der Zahl wie Erwachsene, an Corona erkranken. Auch Kinder sind von schweren Krankheitsverläufen nicht ausgenommen und könnten an Long-Covid-Folgen leiden.“
Die drei Hauptgründe für eine Covid-Impfung bei Kindern und Jugendlichen sind für Martin Rupitz, Fachgruppenobmann für Kinder- und Jugendheilkunde der Ärztekammer für Kärnten, der Individualschutz (Schutz vor einem schweren Verlauf bei Erkrankung), der Gemeinschaftsschutz (Impfung schützt vor Rückkehr und Ausbreitung von Covid-19 im Herbst und Winter) und der Erhalt der Teilnahme am sozialen Leben der Kinder und Jugendlichen (keine Schließung von Schulen, Kindergärten und Freizeiteinrichtungen).
Gemeinsam mit Rupitz spricht sich auch Maria Korak-Leiter, Kurienobmann-Stellvertreterin der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer, für die Impfung bei Kindern und Jugendlichen aus. „Ein Großteil der niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzte für Kinder- und Jugendheilkunde sowie viele Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin, vor allem auch in der Peripherie, sind Teil des Impfprogramms des Landes, um der Bevölkerung ein zuverlässiges und wohnortnahes Impfangebot anzubieten“, so Korak-Leiter.
Die Liste der Hausärzte, die Coronaschutzimpfungen vornehmen, ist auf der Homepage der Kärntner Ärztekammer abrufbar (https://www.aekktn.at/covid/impfungen/). Diese Liste wird laufend um die impfenden Kinder- und Hausärzte erweitert.
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