Am kommenden Sonntag, dem 10. August, überträgt der ORF von 10 bis 11 Uhr österreichweit im Programm der Regionalradios Ö2 sowie im Fernsehen auf ORF III die hl. Messe mit Domdekan Dompfarrer Dr. Peter Allmaier im Rahmen des Festivals „Musica sacra“ aus der Domkirche in Klagenfurt. Der Gottesdienst wird musikalisch von Solistinnen und Solisten, Chor und Orchester der Dommusik Klagenfurt (Leitung: Domkapellmeister Thomas Wasserfaller, an der Orgel: Maximilian Senk) mit der „Missa brevis in G“ (KV 140) von Wolfgang Amadeus Mozart gestaltet.
„Die großen Chor-Orchestermessen haben in der Dompfarre Tradition und wollen die mitfeiernden Menschen in einem Gesamtkunstwerk von Liturgie, Musik und Verkündigung mehrfach ansprechen“, sagt Dompfarrer Allmaier. In seiner Predigt werde er die Bereitschaft, den richtigen Augenblick zu erkennen, in den Blick nehmen. „Der alte Spruch, wonach man nur einmal lebt, ist nicht wahr. Vielmehr ist richtig, dass man nur einmal stirbt, aber jeden Augenblick lebt“. Man könne somit, so Dompfarrer Allmaier, „jeden einzelnen Augenblick als den Zeitpunkt ansehen, an dem wir über ein gelungenes Leben diesseits und jenseits entscheiden“.
Das Festival „Musica sacra“ im Klagenfurter Dom hat sich seit 1977 ohne Unterbrechung der Pflege der klassischen österreichischen Kirchenmusik verschrieben.Die Dommusik Klagenfurt gestaltet dabei im Juli und August die Sonntagsgottesdienste mit Chor-Orchester-Messen bedeutender Komponisten musikalisch. Im Anschluss an die Sonntagsgottesdienste finden Orgelmatineen statt.
Den Abschluss der diesjährigen „Musica sacra“ bildet der Festgottesdienst zum Hochfest Mariä Himmelfahrt am Freitag, dem 15. August, bei dem die „Missa solemnis“ von Carl Ditters von Dittersdorf zur Aufführung kommt.
Der Dom wurde ursprünglich ca. von 1578 bis 1591 als eine der ältesten evangelischen Kirchenbauten gemeinsam mit einem im Westen angeschlossenen Spitalsbau errichtet. 1600 erfolgte die Schließung durch die katholische Reformationskommission und 1604 die Übergabe an die Jesuiten. Diese wandelten das Spital zur Jesuitenschule um, die sie bis zur Aufhebung des Ordens 1773 führten. 1787 wurde die Kirche zum Dom ernannt.
Nach einem Brand von 1723 wurden Wände und Gewölbe mit reichem Stuckdekor und Deckenmalereien ausgestattet. Erst 1928 entstanden die von Suitbert Lobisser an die Chorwände gemalten Szenen der Apostelfürsten Petrus und Paulus. Die Seitenaltäre ließ man nach dem Brand durch die Werkstatt Lukas Mislj aus Laibach in kunstvoller Marmorzusammensetzung errichten. Unter den Altarblättern, die sie umrahmen, sei in der Christuskapelle jenes der Vision des hl. Ignatius von Paul Troger aus dem Jahr 1727 gesondert hervorgehoben. Den Höhepunkt der Ausstattung stellt der 1752 in Holz errichtete und mit kunstvollem Stuckmarmor versehene Hochaltar dar. Zwei weitere künstlerische Glanzpunkte der hochbarocken Ausstattung sind die Kanzel von 1726 und die plastische Gruppe der Apotheose des hl. Nepomuk nach einem Entwurf von J. F. Fromiller. Der Klagenfurter Dom setzt mit der bereits seit 1787 nachweisbaren Dommusik, der berühmten Mathis-Orgel und der im Jahr 2016 im Chorraum errichteten Marienorgel sowie mit regelmäßigen Konzert- und Kunstprogrammen wichtige kulturelle Akzente.
Foto: Pressestelle/Assam