Der Österreichische Bergrettungsdienst hat in Kärnten einen neuen Landesleiter. Hannes Gütler von der Ortsstelle Bad Eisenkappel wurde dazu am Samstag bei der Landeshauptversammlung auf Schloss Krastowitz in Klagenfurt gewählt. Sein Vorgänger Otmar Striednig hatte diese Funktion ab 2006 inne, der Mallnitzer ist schon seit 47 Jahren aktives Bergrettungsmitglied.
Landeshauptmann Peter Kaiser zeichnete Striednig dafür gemeinsam mit LHStv. Martin Gruber und dem dritten Landtagspräsidenten Andreas Scherwitzl mit dem „Großen Ehrenzeichen des Landes Kärnten“ aus. Alle drei dankten ihm für seinen langjährigen ehrenamtlichen Einsatz und gratulierten Nachfolger Gütler herzlich zur Wahl.
Der Landeshauptmann hob die Bedeutung der Kameradschaft in den Bergen hervor. Namens des Landes dankte er Striednig für die eingesetzte Zeit, das Engagement, das für andere eingegangene Risiko und auch die Weitergabe von Fähigkeiten an andere. Diesen Dank weitete er auch auf alle anderen aus, die sich ehrenamtlich in den Dienst der Sicherheit ihrer Mitmenschen stellen. „Was das bedeutet, kann man mit Worten nicht ausdrücken“, so Kaiser.
„Dein jahrelanger Einsatz ist nichts Selbstverständliches, vor allem nicht in dieser momentan herausfordernden Zeit. Es ist gut und wichtig, dass sich jemand mit so viel Engagement und Hingabe in den Dienst der Gemeinschaft und Gesellschaft stellt“, so Gruber. Striednig habe stets mit Umsicht gehandelt und auch Führungsqualität bewiesen. „Herzliches Dankeschön dafür, danke aber auch allen im Bergrettungsdienst und in allen Rettungs- und Einsatzorganisationen. Ohne euren freiwilligen Einsatz wäre vieles nicht denkbar und umsetzbar“, betonte er.
Striednig zeigte sich über die Auszeichnung „sprachlos“. Er dankte allen für die vielen Jahre des guten Miteinanders: „Herzliches Vergelt‘s Gott für eure Unterstützung und Wertschätzung.“
Die Landeshauptversammlung hätte ursprünglich in Bad Eisenkappel stattfinden sollen, daher sprach Bürgermeisterin Elisabeth Lobnik Grußworte. Sie dankte dem Bergrettungsdienst vor allem auch für die Einsätze während der Naturkatastrophen, die in der Gemeinde stattgefunden haben.
Der Österreichische Bergrettungsdienst Kärnten hat aktuell 1.096 Mitglieder in 18 Ortsstellen und einer Außenstelle. Von diesen sind 913 aktive Bergretterinnen und Bergretter, viele von ihnen sind als Spezialistinnen und Spezialisten in den 32 Suchhundeteams und bei der Flugrettung. 2023 absolvierte der Bergrettungsdienst in Kärnten insgesamt 604 Einsätze, bei denen 618 Personen aus 25 Nationen gerettet und geborgen wurden. 463 dieser Personen waren verletzt, 26 konnten nur noch tot geborgen werden. Stürze war mit 59 Prozent die häufigste Unfallursache.
Von den Bergretterinnen und Bergrettern wurden neben dem neuen Landesleiter Hannes Gütler auch die Landesleiter-Stellvertreter Michael Unterlerchner und Hannes Oberhuber neu gewählt. Anwesend waren Vertreterinnen und Vertreter aller Rettungs- und Einsatzorganisationen, von Behörden, Partnerorganisationen der Bergrettung und des Bundesheeres. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Militärmusik Kärnten.
Weitere Infos: https://bergrettung-kaernten.at
Foto: LPD Kärnten/Bauer