Wer heute über den Neuen Platz geht, dem springt neben dem Rathaus, Lindwurm und Maria-Theresien-Denkmal das altehrwürdige Gebäude der Kärntner Sparkasse förmlich ins Gesicht. Die Kärntner Sparkasse, die seit 1945 dort ihren Hauptsitz hat, will das denkmalgeschützte Gebäude mit einem Jahrhundertumbau um 35 Millionen Euro generalsanieren und modernisieren und am Dach eine Dachterrasse mit Café-Bar und einem wunderschönen Ausblick auf die Klagenfurter Altstadt errichten. Grund genug für uns, die bewegte Geschichte des Hauses am Neuen Platz 14 einmal näher anzusehen.
Wo heute die Kärntner Sparkasse ihren Hauptsitz hat, befand sich zu Beginn des 15. Jahrhunderts lediglich eine Straße, die aus Klagenfurt hinausführte. Auf dem Grundstück wurden einst vier Häuser gebaut, die als Meierhöfe und Bürgerhäuser genutzt wurden. Nach Abbruch bzw. Verschüttung der Häuser wurden neue errichtet, in denen nicht nur eine Gastwirtschaft, sondern auch Läden bewirtschaftet wurden.
Etwas später, in der Zeit der Gegenreformation, der Zeitraum wird in der Chronik des Hauses von 1622 bis 1665 angegeben, "tauschten Adelige gerne ihre Häuser in der Altstadt gegen jene in der neuen Siedlung. Darunter auch Christoph David Urschenpeck, Freiherr zu Pottschach, Herr zu Warten- und Liechtenstein, Herrnberg, Lavamünd, Loschenthal, Kollnitz, Haimburg und Niedertrixen, der römisch-kaiserlichen Majestät Rat, Kämmerer, innenösterreichischer Regierungsrat und von 1610 bis zu seinem Tod im Jahre 1636 auch Landeshauptmann von Kärnten. Nach seinem Tod ging neben dem Titel des Landeshauptmannes auch das Gebäude an seinen Nachfolger Georg Sigmund Grafen Paradeiser über. Das einst als Bürgerhaus übernommene Gebäude, das repräsentativ umgebaut wurde und nach dem Stadtbrand zu einem nach allen Seiten freistehenden Gebäude am Neuen Platz geworden war, wurde so zu einem zweigeschoßigen vierflügeligen Stadthaus", heißt es.
Erste Einblicke in die Wohnkultur und Hauseinrichtung wurden durch das Nachlassinventar, vom 29. Oktober 1665, des nachfolgenden Landeshauptmannes Georg Andre Freiherr (Graf) von Kronegg, möglich.
Große Büchersammlung: Seine Bücher waren Kulturgeschichtlich der bedeutendste Teil seines Nachlasses. Die Sammlung fasste an die 210 Titel in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Latein. Den breitesten Raum nahmen in seiner Bibliothek die Geschichtswerke und Länderkunden ein.
Zeitraum 1665 bis 1723
Das Gebäude am Neuen Platz sollte, wenn es nach dem Willen von Landeshauptmann Georg Andre Graf von Kronegg gegangen wäre, seiner Tochter und seinem Schwiegersohn, Franz Ludwig Grafen von Thurn, vererbt werden. Seine Witwe Regina Elisabeth, die 1685 starb, schrieb jedoch in ihr Testament, "dass sie das Haus von ihrem Schwiegersohn zurückkaufte und es schlussendlich ihrem Sohn Joseph Wilhelm abfertigte.
Franz Ludwig Graf von Thurn hatte bereits zwischen 1660 und 1688 Umbauarbeiten am Haus vornehmen lassen. Über den zwei bisherigen Geschoßen wurde ein Halbstock mit gleichförmigen runden oder ovalen Ochsenaugenfenstern aufgemauert. Darüber lag ein gewöhnliches Walmdach auf. Die Platzseite umfasste nunmehr fünf Fensterachsen, das Tor war in die Mitte gerückt, die strenge Fassade des Hauses bestand aus einfachen geschoßtrennenden Simsbändern mit charakteristischer Eckquaderung, ließ also noch keine spezifisch barocken Elemente erkennen. Von außen machte das Gebäude einen dem heutigen trapezförmigen Erscheinungsbild schon ähnlichen Eindruck. Die Episode des „verborgenen“ Daches war damit für das Sparkassenhaus kurzgeblieben. Im Innenhof war ein dreigeschoßiger Arkadenhof mit Pfeilern in Quadersteinrahmung und trapezförmigen Kämpfern im Untergeschoß sowie mit zierlichen toskanischen Säulen in beiden Obergeschoßen zu erkennen.
Die Auswirkungen des Klagenfurter Stadtbrandes von 1723 dürften die finanziellen Möglichkeiten des noch minderjährigen Majoratserben Karl Joseph überstiegen haben, so dass es nach 75-jährigem Familienbesitz zum Hausverkauf kam," heißt es in der Chronik.
Fortsetzung folgt ...
Folgende Ausweichräumlichkeiten wird es während der Umbauarbeiten geben:
Ausweichfiliale Bahnhofstraße 7
Filial-Service, Privat- und UnternehmenskundInnen, Bauen und Wohnen, Wirtschaftsförderung.
Beratung und Kassen findet man ab Donnerstag, 30.3.2023, in der Bahnhofstraße 7
Kassenzeiten:
Montag bis Freitag: 8.00 - 12.30 Uhr. 14.00 - 16.00 Uhr
Pernhartgasse 1
Vorstandssekretariat, Private Banking, Generalsekretariat, Conduct und Recht, Privatstiftung Kärntner Sparkasse.
Ab Montag, 14.7.2023, befinden sich die Private Banking BeraterInnen im 1. Stock in der Pernhartgasse 1. Das Vorstandssekretariat befindet sich im 2. Stock.
Pischeldorfer Straße 104
Beratung UnternehmenskundInnen.
Ab Mittwoch, 8.3.2023. finden Sie die BetreuerInnen für den Bereich UnternehmenskundInnen in der Pischeldorfer Straße 104.
Weitere Infos unter: https://kspk-welt.at/neuerplatz14/ausweichfilialen/
Foto: Montage Mein Klagenfurt/Kärntner Sparkasse