Mit einer auffälligen Aktion haben die Guerilla Grrlz Carinthia am Dienstag ihre angekündigte Herbstoffensive gegen das Patriarchat gestartet. Im Mittelpunkt stand die Kritik an Straßennamen, die nach Medizinern aus der NS-Zeit benannt sind. Nach Angaben der Aktivistinnen waren diese Mediziner in der NS-Zeit an Zwangssterilisationen und Abtreibungen beteiligt. Namen wie Franz Palla oder Viktor Hieß hätten daher im öffentlichen Raum keinen Platz.
Genannt wurden etwa die Kärntner Krankenschwester Maria Stromberger, bekannt als „Engel von Auschwitz“, sowie die Klagenfurter Widerstandskämpferin Helene Serfecz, die 1943 hingerichtet wurde.
Unter dem Motto „Unser Lieblingsherbst ist der Fall des Patriarchats“ fordern die Aktivistinnen mehr Sichtbarkeit für Frauen im öffentlichen Raum, in den Medien und in der Medizin. Straßenschilder seien ein Ausdruck von Macht, daher sei es wichtig, Vorbilder statt Täter hervorzuheben.
Die Guerilla Grrlz haben damit die erste von mehreren angekündigten Aktionen im Rahmen der feministischen Herbstoffensive umgesetzt. Bis Mitte Oktober sollen weitere Veranstaltungen folgen, die sich mit Themen wie Selbstbestimmung, faire Verteilung von Arbeit und Gewaltfreiheit beschäftigen.
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