Unter dem Motto „End the Era of Fossil Fuels” demonstrieren Fridays for Future kommenden Freitag, dem 15.09.2023, weltweit, um auf die Dringlichkeit erneuerbarer Energien aufmerksam zu machen. Auch in Österreich wird in mehr als zehn Städten gestreikt, mitunter um 12 Uhr am Dr.-Arthur-Lemisch-Platz in Klagenfurt, um eine effektive Klimapolitik in Österreich einzufordern.
"Laut BMK produziert Österreich mehr als 76% des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen und ist somit internationaler Vorreiter in der Nutzung erneuerbarer Energien – parallel steigt jedoch der Gas-Import, der Bau der EACOP-Pipeline wird vom österreichischen Unternehmen isoplus gefördert, das Erneuerbare-Wärme-Gesetz liegt weiterhin nur als Entwurf vor und Österreich verfügt seit nun mehr als zweieinhalb Jahren kein Klimaschutzgesetz mehr.
Rund 90% des weltweiten CO2-Budgets, welches im Pariser Abkommen festgelegt wurde und die Erderwärmung auf 1,5° beschränken soll, sind verbraucht. Sollten aktuelle Emissionen nicht reduziert werden, so wird Österreich mit einem verbleibenden CO2-Budget von 280 Millionen Tonnen Treibhausgasen bereits ab Mitte 2025 zur weiteren Erderwärmung beitragen und die europäischen Klimaziele verfehlen", so Fridays for Future in einer Aussendung
Klimakatastrophen werden uns jedoch nicht ab 2025 betreffen. Sie betreffen uns jetzt. „Unwetter ziehen über das Land, Gemeinden stehen unter Wasser, Dürre-Perioden halten an, Wälder brennen“, sagt Nicole Rindler von Fridays for Future Kärnten. „Damit ist nicht nur das Klimaschutzgesetz längst fällig, es ist auch notwendig, dass die Regierung in einem Klimakatastrophen-Gipfel Maßnahmen setzt und Mitverantwortung für Folgen der Klimakrise in sowohl Österreich als auch im globalen Süden übernimmt.“
Kärntens Energieerzeugung im Speziellen zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Biomasse und Wasserkraft aus, auch der Gasverbrauch ist im österreichischen Durchschnitt niedrig – gleichzeitig ist Kärnten jedoch das Bundesland mit der höchsten Bodenversiegelungsrate und steuert somit der Treibhausgas-Speicherung in der Biosphäre entgegen. Auch lokale Versiegelungsprojekte, auf welche wir im Rahmen des Streikes wieder aufmerksam machen möchten, tragen somit zur Klimakrise bei und haben mittlerweile zum Kärntner Bodenvolksbegehren geführt.
„Viele kleine, lokale Entscheidungen haben dieselbe Wirkung wie einzelne, globale Entscheidungen und jede Tonne CO2 beschleunigt die Erderwärmung, darunter auch jede Tonne CO2 aus Österreich, jede Tonne CO2 aus Kärnten“, so Markus Teichmann von Fridays for Future Kärnten.
Foto: Mein Klagenfurt