Pressemeldungen November 2025
Von 1991 bis 2020: Verdreifachung der Hitzetage in Klagenfurt
Österreich erwärmt sich deutlich schneller als der weltweite Durchschnitt. Seit 1900 ist die Temperatur hierzulande um rund 3,1 Grad Celsius gestiegen, mehr als doppelt so stark wie global. Das wirkt sich zunehmend auf die Lebensqualität in Städten und Gemeinden aus. Bei einer VCÖ-Fachveranstaltung zur Klimawandelanpassung forderten Expertinnen und Experten rasches Handeln: Straßen und öffentliche Räume müssten grüner und hitzeresistenter werden.
„Mehr Hitzetage und häufigere Starkregen bedeuten, dass es in Österreichs Gemeinden und Städten verstärkte Anpassungsmaßnahmen braucht. Im Straßenraum ist verstärkt zu entsiegeln und zu begrünen, entlang der Gehsteige braucht es schattenspendende Bäume“, betonte VCÖ-Experte Michael Schwendinger.
In Klagenfurt verdreifachte sich die Zahl der Hitzetage auf 19 pro Jahr (1961–1990: 6). In Innsbruck wurden durchschnittlich 23 Hitzetage, in Wien 21, in Graz 17, in Eisenstadt 21, in St. Pölten 18, in Linz 16, in Salzburg 13 und in Bregenz 9 Hitzetage pro Jahr verzeichnet.
Isabel Auer vom Büro Weatherpark erklärte, dass die Temperaturen in Österreich stärker gestiegen sind als noch vor zehn Jahren erwartet. „Klimawandelanpassung ist entscheidend, um die Lebensqualität in Städten zu erhalten. Die Umgestaltung des Straßenraumes bietet hier großes Potenzial“, sagte sie.
Wie das gelingen kann, zeigen Vorzeigebeispiele: In Tulln wurde ein großer Parkplatz in einen grünen Park umgewandelt, die Gemeinde Lanzenkirchen pflanzte zahlreiche Bäume nach dem Schwammstadtprinzip, und in Wien wurde die Praterstraße zu einer begrünten Verbindung zwischen Ringstraße und Prater umgestaltet.
Auch international setzen Städte wie Brüssel auf Begrünung: Am Place Flagey wurden 1.800 Quadratmeter entsiegelt und 100 neue Bäume gepflanzt.
„Klimavorsorge bedeutet, die hohe Lebensqualität in Städten zu erhalten und weiter zu erhöhen“, betonte Johannes Horak, Stadtklimatologe von Linz. Unterstützung bei der Umsetzung bieten Programme des Klima- und Energiefonds, erklärte Lisa Humer.
Die Zahl der Hitzetage wird weiter steigen, auch in Klagenfurt. Anpassung und Klimaschutz werden damit zu zentralen Aufgaben für Städte und Gemeinden in ganz Österreich.
Foto: Mein Klagenfurt