Immer mehr Kärntnerinnen und Kärntner fahren mit der Bahn statt mit dem Auto. Laut dem VCÖ-Bahntest 2025, bei dem 9.360 Fahrgäste befragt wurden, gaben 59 Prozent der Bahnreisenden in Kärnten an, dass sie Strecken, die sie früher mit dem Auto gefahren sind, nun mit dem Zug zurücklegen. Besonders häufig wurde als Grund der Kauf eines Klimatickets genannt. Für 74 Prozent der Befragten war es der wichtigste Auslöser für den Umstieg.
Auch andere Gründe spielten eine wichtige Rolle. 56 Prozent der Fahrgäste schätzen die Zeit, die sie während der Zugfahrt nutzen können, etwa zum Lesen oder Arbeiten. 44 Prozent nannten ein verbessertes Bahnangebot sowie einen Arbeitsplatz- oder Ausbildungswechsel als Grund. Nur 21 Prozent gaben an, dass sie ihr Auto heute schlechter nutzen können als früher.
VCÖ-Experte Michael Schwendinger erklärte bei einer Fachveranstaltung, dass der Umstieg auf die Bahn nicht nur Staus und Verkehrsbelastung verringert, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz ist. Denn pro gefahrenem Kilometer verursacht die Bahn im Schnitt um 96 Prozent weniger Emissionen als ein Auto mit Verbrennungsmotor.
Auch in Zukunft sehen Fachleute großes Potenzial für eine weitere Verlagerung vom Auto auf die Schiene. Viele Fahrgäste würden laut Befragung häufiger den Zug nutzen, wenn die Gesamtreisezeit kürzer wäre, es außerhalb der Hauptverkehrszeiten mehr Verbindungen gäbe oder Bahnhöfe besser an Buslinien angeschlossen wären.
Das Klimaticket hat sich laut einer begleitenden Untersuchung ebenfalls bewährt: Ohne das Ticket würden viele Fahrgäste rund 20 Prozent ihrer Wege wieder mit dem Auto zurücklegen. Der VCÖ betont deshalb die Bedeutung eines attraktiven Angebots und dichterer Fahrpläne.
Mit 15 Milliarden Personenkilometern wurde im vergangenen Jahr in Österreich so viel mit der Bahn gefahren wie nie zuvor. Die Entwicklung zeigt: Ein gutes Angebot und faire Preise motivieren viele Menschen dazu, das Auto stehen zu lassen und auf umweltfreundlichere Verkehrsmittel umzusteigen.
Foto: Mein Klagenfurt