Bei der 9. Schuldenberatungstagung in Velden stellte Landesrat Fellner neue Maßnahmen vor. Ziel ist es, Menschen aller Altersgruppen besser auf den Umgang mit Geld vorzubereiten.
Im Vorfeld der 9. Österreichischen Schuldenberatungstagung, die heute im Cap Wörth in Velden am Wörthersee stattfindet, lud Bildungsreferent Landesrat Daniel Fellner zu einem Pressefrühstück. Gemeinsam mit Clemens Mitterlehner, Geschäftsführer der ASB Schuldnerberatungen GmbH, und Andreas Pregl, Geschäftsführer der Schuldnerberatung Kärnten, informierte er Kärntner Medienvertreterinnen und -vertreter über neue und bestehende Maßnahmen der Finanzbildung im Land.
Die aktuelle Teuerung, knappe Haushaltsbudgets und drohende Verschuldungen seien reale Herausforderungen, denen man aktiv begegnen müsse.
„Die Schuldenfalle ist Realität und der nachhaltig wirksamste Schlüssel, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, liegt in der Finanzbildung“, so Fellner. „Wir müssen die Themen Geld, Finanzen und Schulden aus der Tabuzone holen. Bildung ist der wirksamste Hebel, um Menschen zu stärken und Verschuldung vorzubeugen.“
Gemeinsam mit der Schuldnerberatung Kärnten bietet das Land ein breites Portfolio an Finanzbildungsmaßnahmen an, die laufend erweitert werden. Kärnten gilt dabei als österreichweiter Vorreiter: „Wir machen das bereits seit 2023, und inzwischen gibt es in Kärnten Angebote vom Kindergarten über sämtliche Schulstufen bis hin zu den Seniorinnen und Senioren“, so Fellner.
Dass der Wunsch nach Finanzbildung auch von der Jugend selbst kommt, zeigt das Kärntner Schülerparlament, das erste seiner Art in Österreich. Bereits 2024 wurde dort die Forderung nach einer flächendeckenden Finanzbildung formuliert.
Der Geschäftsführer der Schuldnerberatung Kärnten, Andreas Pregl, verwies auf die erfolgreiche Umsetzung der Finanzbildungsmaßnahmen: „Wir haben mittlerweile rund 7.500 Absolventinnen und Absolventen in Kärnten. Neu hinzu kommen der ‚Taschengeld-Führerschein PROFI advanced‘ für die Sekundarstufe und der ‚Finanzpass Senior‘ für Pensionistinnen und Pensionisten. Damit bedienen wir die gesamte Bandbreite, von den Kleinsten bis zu den Ältesten.“ Die Schuldnerberatung Kärnten deckt damit ein einzigartiges, durchgängiges Bildungsangebot ab vom „Taschengeld-Führerschein MINI“ im Kindergarten über den „Finanzführerschein“ für Jugendliche bis hin zum neuen „Finanzpass Senior“.
„Unsere Bemühungen, wirklich alle Altersstufen zu erreichen, sind einzigartig und wichtig“, so Pregl. „Denn die Schuldenfalle kann jede und jeden treffen und genau deshalb müssen wir darüber sprechen.“
Auch Clemens Mitterlehner, Geschäftsführer der ASB Schuldnerberatungen GmbH, hob das Kärntner Engagement hervor: „Unter den Schuldenberatungsstellen gibt es keine Konkurrenz, sondern Kooperation. Wenn Kärnten innovative Konzepte wie den Finanzpass oder den Taschengeld-Führerschein entwickelt, ist das ein Gewinn für ganz Österreich.“
Mitterlehner betonte zudem die sozialpolitische Bedeutung der Arbeit:
„Schuldenberatung bedeutet nicht nur Einzelfallhilfe, sie muss auch systemische Probleme sichtbar machen und sozialpolitisch Akzente setzen.“
Foto: Wolfgang Jannach