Pressemeldungen Oktober 2025
Aktuelle Wolfsstudie bestätigt hohes Konfliktpotenzial in Kärnten

Eine aktuelle Studie der Universität für Bodenkultur Wien mit dem Titel „Projekt Lebensraum- und Konfliktpotential für den Wolf in Österreich“ hat ergeben, dass Kärnten im Vergleich zu anderen Bundesländern ein besonders hohes Konfliktpotenzial beim Zusammenleben von Wolf, Nutztierhaltung und Freizeitwirtschaft aufweist.
Die Landwirtschaftskammer Kärnten und der Almwirtschaftsverein Kärnten fühlen sich durch diese Ergebnisse bestätigt. „Die unkontrollierte Ausbreitung der Wölfe hat zu vielen Vorfällen mit Risiko- und Schadwölfen in Kärnten geführt. Dass eine Koexistenz zwischen Wölfen, Menschen, Almwirtschaft und Tourismus nicht funktioniert, hat sich in der Praxis vielfach bestätigt und zeigt, dass der Kärntner Weg des Wolfsmanagements der richtige ist“, betonen LK-Präsident Siegfried Huber und Almwirtschaftsvereins-Obmann Josef Obweger.
Mit über 60.000 Wölfen in Europa gilt die Art nicht mehr als bedroht. Die jüngste Entscheidung der Europäischen Union, den Schutzstatus abzusenken, sei laut LK und Almwirtschaftsverein daher ein logischer Schritt. Auch die EU-Judikatur habe klargestellt, dass der Erhaltungszustand einer Tierart nicht nur nach nationalen Zahlen bewertet werden kann – besonders bei wandernden Arten wie dem Wolf.
Die Landwirtschaftskammer und der Almwirtschaftsverein unterstützen die Haltung von Landwirtschafts- und Umweltminister Norbert Totschnig, der ein aktives Wolfsmanagement fordert. Sie sehen in den bestehenden rechtlichen Regelungen in Kärnten, wie der Wolfsverordnung und dem Alm- und Weideschutzgesetz, wichtige Voraussetzungen für den Schutz der Almbauern und ihrer Tiere.
„Ohne klare Regeln sind die Zukunft der Almwirtschaft und auch die touristische Nutzung der Alpen massiv gefährdet“, betonen Huber und Obweger.
Grafik: Matrix Lebensraum- und Konfliktpotenzial für Wölfe in Österreich