Es gibt ein Update: Der VSV hat reagiert und bedauert die Unannehmlichkeiten. Es wurde versichert, dass die geschilderten Vorfälle ernst genommen werden und das Sicherheitsteam die Maßnahmen prüft, um ähnliche Situationen künftig zu vermeiden.
Ursprüngliche Meldung:
Uns erreichte heute ein offener Brief eines besorgten Fans des Kärntner Eishockeys, den wir hier im Wortlaut veröffentlichen:
Geschätztes Team des EC VSV,
gestern fand das Derby zwischen dem KAC und dem VSV in der Villacher Stadthalle statt – ein Ereignis, das für viele von uns mit hohen Erwartungen verbunden ist. Doch das, was mein Vater und ich erleben mussten, war beschämend und stellt ein ernsthaftes Sicherheitsrisiko dar.
Vorab kauften wir zwei Karten im Wert von 50 € für den Auswärtssektor. Eine 3/4 Stunde vor Spielbeginn wurden wir am südlichen Zugang vom Eingang West abgewiesen. Die Begründung: „Ihr dürft mit dem KAC-Dress nicht hinein.“ Wir waren verwirrt, da auf der Karte der Sektor K angegeben ist, und dies auch der Eingang für den Bereich war. Wir wurden dann auf den dafür vorgesehenen nord-westlichen Eingang für den Auswärtssektor verwiesen. Doch dort hieß es von einem Ordner, der Sektor sei überfüllt und wir müssten nach Hause gehen. Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte. Wir waren hier, um das Derby zu genießen, und stattdessen wurden wir als Fans nicht einmal eingelassen.
Während wir vor dem Eingang standen, um zu versuchen, Zugang zu erhalten, waren wir Zeugen von aufheizenden Gemütern - auch ein Kameramann hielt die Stimmung fest.
Nach einigen Minuten erhielten wir schließlich die Anweisung, zu dem Eingang zurückzukehren, wo wir zuvor abgewiesen worden waren, um zum K-Sektor zu gelangen.
Wir, im KAC-Trikot, mussten uns durch die Menge der VSV-Fans quälen, wo wir nicht nur beschimpft, sondern auch angepöbelt und sogar bespuckt wurden.
Ein junger VSV-Fan stieß meinen Vater unvermittelt an den Rand, wodurch er stolperte und sich nur am Geländer auffangen konnte. Obwohl ein Polizist sofort eingriff und den Jungen maßregelte, war der Vorfall bezeichnend für die aggressive Atmosphäre, die wir als Fans erleben mussten.
Wir zwängten uns dann entlang der Plexiglasscheibe auf die nördliche Seite, zum Eingangsbereich des Auswärtssektors, um in „vermeintliche“ Sicherheit zu gelangen.
Da im gesamten Auswärtssektor kein Platz mehr war, standen wir unmittelbar neben dem Puls 24 Interviewbereich, was uns wegen der aufgestellten Kameras und Lichttechnik (am Bild ersichtlich) kaum Sicht aufs Eis gewährte. Wir konnten das Spiel so nicht mitverfolgen. Zudem lief auf dem Videowürfel öfter Werbung, als Szenen vom Spiel. Die Situation war für die Kinder, die ebenfalls keinen Platz fanden, besonders frustrierend – einige weinten, weil sie aufgrund der überfüllten Tribüne nichts sehen konnten. Auch der Stiegenbereich platzte aus allen Nähten, was ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellte.
Das alles geschah unter den Augen der Exekutive und der VSV-Ordner, die offensichtlich nicht in der Lage waren, die Situation zu deeskalieren. Die Fans wurden in der Menge nahezu erdrückt, insbesondere als die 5 Tore fielen, und ich frage mich ernsthaft, wo die Sicherheitsvorkehrungen waren. Es ist inakzeptabel, dass bei einem Derby, wo Emotionen hochkochen, die Sicherheit der Fans nicht gewährleistet wird.
Daher meine Frage an den VSV:
Wie ist es möglich, dass bei einer sicherheitsrelevanten Veranstaltung wie dieser die Sicherheit aller Fans derart missachtet wird?
Ich fordere eine öffentliche Entschuldigung des VSV für den beschämenden Umgang mit den Fans im Auswärtssektor. Wir sind leidenschaftliche Unterstützer des Kärntner Eishockeys und verdienen es, respektvoll behandelt zu werden. Es ist eine Schande, dass ein Tag, der für uns so besonders sein sollte, durch solch untragbare Umstände getrübt wurde.
Oder um es mit den Worten des ehemaligen VSV-Coaches und jetzigen Fernseh-Sportanalysten Greg Holst zu sagen:
„A Schande für f*cking österreichisches Eishockey, it is a f*cking komplett Skandal!“
Ich erwarte eine umgehende Stellungnahme und klare Maßnahmen, um sicherzustellen, dass solche Vorfälle in Zukunft nicht mehr geschehen.
John Patrick Platzer
Mitglied des KAC Fanclubs Stiege 19
Foto: zVg