Vor einem Jahr erreichte der neue Kamin „Schloti“ das Klagenfurter Fernheizkraftwerk. Jetzt wird das alte Wahrzeichen von Klagenfurt, der gemauerte Schornstein, abgetragen.
Kürzlich begannen die ersten Vorbereitungen zur Abtragung des alten, 85 Meter hohen Kamins des Fernheizkraftwerkes in Klagenfurt. „Im ersten Schritt geht es vor allem um die Einrichtung und Absicherung der Baustelle, die Einrichtung von erforderlichen Gerüsten und der Montage der weithin sichtbaren Kranbühnen“, informiert Heinz Koch, Bereichsleiter Erzeugung. Den Zuschlag für die Abtragungsarbeiten bekam die Firma Porr, die große Erfahrung bei der Umsetzung derartiger Projekte hat.
Kamin wird stückweise abgetragen
Der Schlot wird nicht gesprengt sondern stückweise händisch abgetragen. Diese Arbeiten beginnen in den nächsten Tagen. Zuerst wird die Innenschale, die aus Schamottziegeln besteht, mit Hilfe eines fahrbaren Gerüsts abgetragen und über das Innere des Kamins zu Boden gebracht. „Von diesen Arbeiten wird man von außen nicht viel mitbekommen“, betont Koch.
Danach erfolgt erst der sichtbare Abriss der Außenschale. Die Abtragung der Ziegel erfolgt wiederrum über das Innere des Kamins. Dadurch sollte es kaum zu einer Staub- und Lärmentwicklung kommen. Als letzter Teil wird der massive Betonsockel mit Baumaschinen rückgebaut.
Bis Mitte November sollte „Schlotis“ Vorgänger komplett verschwunden sein.
Fernwärmeprojekt erfolgreich abgeschlossen
Das 2012 begonnene Fernwärmeprojekt der Stadtwerke Klagenfurt ist somit abgeschlossen. Als erste Baustufe erfolgte von 2013 bis 2015 die Sanierung des Fernheizkraftwerkes, der Betrieb wurde auf reinen Erdgasbetrieb umgestellt und sichert seither die Spitzendeckung im Winter bis zur Hälfte des Wärmebedarfs. Bis zur Errichtung des Biomasseheizkraftwerkes Ost 2017 stellten nur das Fernheizkraftwerk und das Biomasseheizkraftwerk Süd die Fernwärmeerzeugung sicher. Seit Frühjahr 2017 unterstützt das Biomasseheizkraftwerk Ost massiv die Fernwärmeversorgung. Zeitgleich wurde auch die Errichtung der neuen Fernwärmetransportleitung Ost umgesetzt. Im Frühjahr 2018 folgte noch das Biomasseheizkraftwerk Nord. Mit diesen aufwändigen Umbauten ist nun die Umstellung des Fernwärmebetriebes im 70er Jubiläumsjahr der Fernwärmeversorgung von Klagenfurt abgeschlossen.
70 Jahre Fernwärme in Klagenfurt Seit 1949 gibt es eine Fernwärmeversorgung in Klagenfurt und nun nach 70 Jahren werden über 80% des Fernwärmebedarfs aus modernsten Biomasseheizkraftwerken und der Rest aus dem komplett erneuerten Fernheizkraftwerk gedeckt. Im Zuge der derzeitigen Klimadiskussion ein wesentlicher Beitrag zu einer erneuerbaren Wärmeversorgung in einer Großstadt.
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv