Blatnik: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit - noch immer keine Selbstverständlichkeit, noch immer eine Forderung!
Am Equal Pay Day haben Vollzeit arbeitende Männer bereits das Jahreseinkommen von Vollzeit arbeitenden Frauen erreicht.
Ab 21.10.2019 arbeiten auch dieses Jahr, Frauen statistisch gesehen bis zum Jahresende gratis - das sind 72 Tage!
„Wir sprechen freimütig über Urlaube, Essen und Fernsehgewohnheiten - ja wir präsentieren diese Themen sogar in den sozialen Medien. Aber über was sprechen wir, noch immer, ungern? Richtig, das Gehalt. Glücklicherweise bricht der Equal Pay Day jedes Jahr aufs Neue mit diesem Tabu und macht Geld zum Topthema. Und das ist auch unbedingt notwendig: Denn nach wie vor ist in Österreich der Einkommensunterschied zwischen den Geschlechtern drastisch hoch!“, so SPÖ Kärnten Frauenvorsitzende Ana Blatnik, zum bevorstehenden Equal Pay Day am 21. Oktober.
Der Druck auf Arbeitnehmerinnen wird von Jahr zu Jahr größer. Mehr leisten, jeden Tag funktionieren – und trotzdem ist die Summe am Gehaltszettel kleiner als beim männlichen Kollegen. Für Österreichs Frauen ist diese ungerechtfertigte Unterbezahlung bittere Realität. Frauen verdienen in Österreich für die gleiche Arbeit im Schnitt um 20 Prozent weniger als Männer.
„Ein Vergleich der Stundenlöhne von Frauen und Männer ist eindeutig. Ein Mann bekommt für eine Tätigkeit 12 Euro pro Stunde, für die eine Frau nur 9,60 Euro erhält. Österreich liegt deutlich über dem EU-Durchschnitt von 16 Prozent – im negativen Sinn. Nach dem Arbeitsleben erhalten Frauen nur die Hälfte der Pension, die Männer bekommen und sind besonders oft von Altersarmut betroffen. Gleichwertige Leistung muss gleichwertig bezahlt werden! Dass man im Jahr 2019 darauf überhaupt noch hinweisen muss, zeigt, wie viel Arbeit in Sachen Gleichstellung noch vor uns liegt“, betont Blatnik.
Die SPÖ hat einen konkreten Plan vorgelegt, wie sich die Lohnschere zwischen Männern und Frauen umgehend schließen lässt und sich dabei vorwiegend am isländischen Modell orientiert. Seit Jänner 2018 gilt in Island ein Gesetz, das es Unternehmen verbietet, Frauen und Männer für gleichwertige Arbeit ungleich zu bezahlen – weltweit das erste dieser Art. Betroffene Frauen müssen nicht mehr nachforschen, ob sie schlechter bezahlt werden. Stattdessen müssen Unternehmen die faire Bezahlung dokumentieren“, erläutert Blatnik und schließt: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit - das sollte heute wirklich eine Selbstverständlichkeit sein, dass wir immer noch darüber diskutieren müssen ist eine Blamage für Österreich.“