Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Die Grünen fordern sofortige Maßnahmen: Die Bleiwerte haben sich neuerlich erhöht
Gestern wurde der Luftgütebericht 2010 präsentiert. Wie bereits in den letzten Jahren gab es in Arnoldstein an acht von zwölf Messstationen eine Grenzwertüberschreitung für Blei im Staubniederschlag und an zwei Messstationen für Cadmium. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass sich alle Bleiwerte im Jahresvergleich verschlechtert haben. Für Frank Frey, Landesparteisekretär der Grünen, muss das ernst genommen werden: „Wir sehen eine Erhöhung der Bleiwerte um teilweise 40 – 50%. Im Bereich der Werkswohnungen Gailitz sind wir jetzt schon fast bei einer vierfachen Grenzwertüberschreitung.“
Die Grünen sehen sich in ihrer Kritik am Umgang mit der Situation in Arnoldstein bestätigt. Für Bezirkssprecher Harald Fasser besteht dringender Handlungsbedarf: „Es muss Schluss sein damit, dass die Fakten verharmlost werden. Es gibt seit Jahren eine Überschreitung des „Grenzwertes zum dauerhaften Schutz der menschlichen Gesundheit“ - so die offizielle Bezeichnung. Die Werte sind signifikant gestiegen.
Im Luftgütebericht wird dazu seit Jahren lediglich auf den Maßnahmenkatalog der Statuserhebung 2002 hingewiesen. Die bisherigen Stellungnahmen der Abteilung 8 des Landes und des Bürgermeisters sind für mich unzureichend. Es war die Rede von nur zeitweiligen und begrenzten Aufwirbelungen. Herr Tschabuschnig, der Leiter der Abteilung 8, hat festgestellt, dass keine Gefährdung der Gesundheit bestehe.
Fest steht, dass es sich um Jahresmittelwerte handelt und dass die Werte für Blei und Cadmium seit Jahren über den Grenzwerten liegen. Laut der immer zitierten Statuserhebung des Umweltbundesamtes handelt es sich dabei nicht um die Aufwirbelung von Altlasten. Ich weiß nicht, mit welcher medizinischen Expertise man zu der Feststellung gelangt, dass diese Grenzwertüberschreitung nicht gesundheitsrelevant ist. Ich fordere eine umgehende und vollständige Information der Bevölkerung und eine schonungslose Ursachenanalyse. Es geht um die Gesundheit der Menschen und dabei hat Schönfärberei aus politischem Kalkül keine Daseinsberechtigung.“
Für Frank Frey sind die notwendigen Schritte klar: „Entweder die Maßnahmen des Statusberichts wurden nicht umgesetzt, oder sie waren nicht zielführend. Entweder es müssen sofort die fehlenden Maßnahmen umgesetzt werden, oder wir benötigen dringendst eine neuerliche Statuserhebung durch das Umweltbundesamt. Alles andere ist inakzeptabel. Der Landeshauptmann schweigt beharrlich und in den Stellungnahmen der Umweltlandesrätin habe ich gestern nur gehört, dass es eine durchgängige Verbesserung der Luftgüte gäbe.“
Foto: Grüne Kärnten