Das Europäische Parlament hat beschlossen, den Schutzstatus des Wolfs in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) abzusenken. Dieser Schritt wird von Kärntens LK-Präsident Siegfried Huber ausdrücklich begrüßt. Huber betont, dass sich jahrelange Bemühungen nun endlich ausgezahlt hätten.
Er verweist dabei auf die zahlreichen Initiativen aus Kärnten, darunter eingebrachte Petitionen, Gespräche mit EU-Abgeordneten in Brüssel und die Einladung des Direktors für Artenvielfalt in der EU-Kommission, Humberto Delgado Rosa, zu einem Lokalaugenschein auf Kärntner Almen. Diese umfassende Arbeit habe maßgeblich zu einem Umdenken auf europäischer Ebene beigetragen.
Für Huber ist die Absenkung ein notwendiger Schritt, da sich die Wolfspopulation seit Jahren unkontrolliert in Europa ausbreitet. Der Wolf sei nicht mehr vom Aussterben bedroht, während die traditionelle Alm- und Weidewirtschaft zunehmend unter Druck gerate. „Es werden immer weniger Tiere auf die Almen aufgetrieben“, warnt Huber.
Obwohl die Entscheidung des EU-Parlaments ein wichtiger Schritt sei, fordert Huber weitere Maßnahmen. „Es sind jetzt alle Möglichkeiten zu prüfen, um Entnahmen noch leichter zu machen“, erklärt er. Erfahrungen aus Kärnten zeigen, dass eine Bejagung die Anzahl der Nutztierrisse deutlich reduziert, obwohl die Anzahl der Wolfsnachweise gestiegen ist. Auch das Kärntner Alm- und Weideschutzgesetz sowie die Kärntner Wolfsverordnung haben sich als hilfreiche Instrumente bewährt.
Huber hebt hervor, dass eine langfristige Lösung nur durch internationale Zusammenarbeit erreicht werden kann. Viele der in Kärnten vorkommenden Wölfe stammen aus dem Süden, vor allem aus Slowenien und Italien. Daher sei es entscheidend, dass auch die Nachbarländer ein effektives Wolfsmanagement einführen.
„Ich hoffe, dass Slowenien und Italien endlich Maßnahmen ergreifen, um die starke Vermehrung und die damit verbundenen Probleme zu begrenzen“, fordert Huber abschließend.
Foto: Paul Gruber