Pressemeldungen Mai 2024
Schülerinnen und Schüler positionieren sich gegen Hass im Netz
#nohate – So geht Respekt! lautet der Titel des Peer-to-Peer Projektes. Unter den vielen Schulen, die sich für die Teilnahme am Projekt beworben haben, wurde diesmal die MS Moosburg ausgewählt. Seit Beginn des Schuljahres 2023/24 beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Thema Hass im Netz. In Kooperation mit der Bildungsdirektion, initiiert von der Gleichbehandlungsstelle des Landes Kärnten und umgesetzt und unter der pädagogischen Leitung des Vereins EqualiZ fand das Projekt bereits zum zweiten Mal seinen Abschluss. „Ziel des Projektes war es, die Jugendlichen zum Thema Hass im Netz aufzuklären und sie zu sensibilisieren. Durch den partizipativen Ansatz und die selbst gestalteten medialen Inhalte, die im Projektzeitraum erarbeitet wurden, gelang es Verantwortungsbewusstsein zu schaffen und Solidarität und Empathie zu vermitteln – das Projekt fördert einen bewussten Online-Umgang“, fasst Jugend-Landesrätin Sara Schaar zusammen.
Ab Oktober 2023 wurden im Rahmen des Unterrichts, begleitet durch Lehrpersonen der MS Moosburg Workshops von Expertinnen des Vereins Equaliz durchgeführt. Auch externe Vorträge führten zur intensiven Bearbeitung des Themas. Besonderer Wert wurde dabei auf eine partizipative Ausrichtung des Projektes gelegt, so konnten die Schülerinnen und Schüler etwa mitentscheiden, welche Inhalte im Projekt intensiver behandelt werden sollen. Ebenso war es den Schüler:innen wichtig, auch andere Jugendliche zu erreichen und bei diesen ein Bewusstsein für die Folgen von Hass im Netz zu schaffen. Nachdem im Vorjahr von einem Schülerinnen und Schüler-Team der HTL Villach und von Schülerinnen und Schüler des Peraugymnasiums ein Videoclip und eine Homepage erstellt wurden, entschieden sich heuer die Schülerinnen und Schüler der MS Moosburg für Postkarten und Sticker mit positiven Botschaften, die als klare Gegenstimmen zu Hass im Netz andere Jugendliche, aber auch Eltern und die breite Öffentlichkeit erreichen sollten. „Kinder und Jugendliche müssen frühzeitig auf bestärkende Art und Weise für das Thema Hass im Netz sensibilisiert werden. Sie sollen erkennen welche Risiken die Kommunikation im Netz mit sich bringt und wie sie ihr Onlineverhalten entsprechend anpassen können – mit diesem Projekt werden die Jugendlichen ermutigt, auf ihr Bauchgefühl zu hören und bestärkt, sich im Anlassfall auch Hilfe zu holen“, fügt die Bildungsdirektorin des Landes Kärnten Isabella Penz hinzu.
Auf der Rückseite führt ein QR-Code zur Homepage mit weiteren Informationen und Unterstützungsangeboten. „Die Idee hinter dem Konzept von #nohate lautet, von Jugendlichen für Jugendliche. Ich glaube mit diesem Ansatz können wir nachhaltig und immer am Puls der Zeit über Hass im Netz informieren. Gemeinsam müssen wir auch im Internet eine Gesprächskultur entwickeln. Wer online ist, stolpert früher oder später über unfreundliche Nachrichten bzw. Hass-Postings – den Jugendlichen soll der richtige Umgang damit vermittelt werden, wie sie eine respektvolle und positive Online-Umgebung schaffen und natürlich werden auch Lösungswege aufgezeigt. Hass im Netz muss nicht einfach hingenommen werden, dagegen kann man etwas unternehmen!“ erklärt Susanne Ebner, Leiterin der Gleichbehandlungsstelle des Landes Kärnten.
Die Postkarten-Motive sind online zugänglich und können auf der Projekt-Homepage nohate.equaliz.at heruntergeladen werden. Die Homepage, welche das Resultat der Pilotumsetzung des Projektes #nohate im Schuljahr 2022/23 war, wurde als Projekt-Website von den Schülerinnen und Schüler der MS Moosburg mit eigenen Inhalten ergänzt und erweitert. Neben Tipps für Betroffene, Infos zu Anlaufstellen und rechtlichen Rahmenbedingungen, berichten die Jugendlichen auch von eigenen Erfahrungen und geben Einblick in die einzelnen Projektphasen.
„Niemand kann andere Jugendliche so gut erreichen, wie junge Menschen selbst. Die vermittelnden Peers geben nicht nur ihr Wissen weiter und festigen es dadurch zusätzlich, sondern übernehmen gleichzeitig auch soziale Verantwortung und werden zu Role models für die jüngeren Schülerinnen und Schüler, die in der eigenen Lebenswelt abgeholt werden“, sagt Darja Mischkulnig-Stojanovska vom Verein EqualiZ.
Den krönenden Abschluss der Projektumsetzung 2023/24 bildete die Abschlussveranstaltung an der MS Moosburg am 21.05.2024. In diesem Rahmen wurden die Postkarten und Sticker präsentiert und im Anschluss daran fand eine Peer-Teaching-Unterrichtseinheit zum Thema #nohate im Netz statt, im Zuge derer die Schülerinnen und Schüler der 4A Klasse, ihr im Laufe des Projektes erworbenes Wissen an die Schülerinnen und Schüler der ersten Klassen weitergaben.
Christine Koch, die projektverantwortliche Lehrerin für Digitale Grundbildung an der MS Moosburg fasst zusammen, "Unsere Schüler:innen waren begeistert. Sie konnten ihrer Kreativität freien Lauf lassen, indem sie Postkarten und Sticker gestalteten und dabei gleichzeitig ein Zeichen gegen Hass im Netz setzen. Der Workshop bot ihnen eine Plattform, um positive Botschaften zu verbreiten und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.“
Bei diesem Projekt war es wichtig, statt punktueller Angebote, die schnell wieder in Vergessenheit geraten, eine langfristige und nachhaltige Auseinandersetzung mit der Thematik rund um Cybergewalt, Mobbing und Hassbotschaften im Netz zu ermöglichen, die zum Reflektieren anregt, Handlungsmöglichkeiten und Lösungsstrategien aufzeigt und die Jugendlichen langfristig sensibilisiert
Webseite online unter:https://nohate.equaliz.at
Postkarten online unter:https://nohate.equaliz.at/postkarten
Foto: LPD/EqualiZ