Zwar ging der Schwerverkehr an den meisten Zählstellen gegenüber 2023 leicht zurück, doch die Gesamtbelastung bleibt laut einer aktuellen VCÖ-Analyse auf Basis von Asfinag-Daten hoch. Besonders stark frequentiert war die A2 bei Villach mit knapp 1,8 Millionen Lkw-Fahrten.
Insgesamt zählte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) an 14 von 22 Messstellen weniger Lkw als im Jahr davor, an sieben nahm der Verkehr jedoch zu, eine blieb konstant. Auffällig: Auf der A10 Tauernautobahn sank das Aufkommen um bis zu 3,5 Prozent – auch wegen Tunnelbaustellen im benachbarten Salzburg. Auf der A11 Karawankenautobahn wurden bis zu drei Prozent weniger Lkw registriert. Zuwächse gab es unter anderem auf der S37 bei Zollfeld mit einem Plus von 3,3 Prozent.
Trotz leicht rückläufiger Zahlen an einigen Streckenabschnitten war der Schwerverkehr in Kärnten 2024 weiterhin massiv: Die A2 bei Villach verzeichnete mit 1,78 Millionen Lkw die höchste Belastung, dicht gefolgt von Abschnitten bei Pörtschach, Krumpendorf und Klagenfurt. Auch durch Spittal an der Drau auf der A10 donnerten rund 1,5 Millionen Lkw.
VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky warnt: „Lkw nutzen die Straßen stark ab. Es entstehen mehr Straßenschäden, mehr Baustellen und die Bevölkerung leidet unter Lärm und Abgasen.“ Deshalb brauche es dringend mehr Maßnahmen auf EU- und Bundesebene. Vor allem eine deutlich höhere Zahl an Lkw-Kontrollen – nach dem Vorbild der Schweiz – sei im Interesse der Verkehrssicherheit unumgänglich.
Neben strengeren Kontrollen fordert der VCÖ auch eine stärkere Kostenbeteiligung des Lkw-Verkehrs. Studien des Umweltbundesamts beziffern die externen Kosten des Schwerverkehrs – etwa für Gesundheit und Umweltschäden – auf rund 660 Millionen Euro jährlich, von denen nur rund die Hälfte durch Maut und CO2-Abgaben gedeckt ist.
„Die EU erlaubt höhere Mautaufschläge für Schienenprojekte, die Straßen entlasten. Deutschland nutzt das – Österreich sollte es auch tun“, so Jaschinsky. Außerdem müsse die steuerliche Begünstigung von Diesel beendet werden. Mehr als die Hälfte des in Österreich verkauften Diesel fließt in Lkw-Tanks, obwohl Dieselabgase besonders gesundheitsschädlich sind.
Abschließend ruft der VCÖ Unternehmen, Hochschulen und Initiativen auf, Projekte für effizienten und nachhaltigen Güterverkehr beim VCÖ-Mobilitätspreis Kärnten 2025 einzureichen. Die Frist endet am 28. Mai, ausgezeichnet werden die besten Ideen im September. Informationen und Einreichunterlagen sind online unter vcoe.at/mobilitaetspreis/kaernten verfügbar.