Presseaussendung von: Die Grünen Kärnten
Grüne sehen dringenden Handlungsbedarf und fordern adäquate personelle und finanzielle Ausstattung für „Talitha“ - Beratungsstelle für SexarbeiterInnen und Opfer von Menschenhandel. Bordell-Wildwuchs schadet Kärntens Image.
Klagenfurt (27.03.12) – Stellung zur aktuellen Diskussion um zahlreiche Neueröffnungen von Bordellen in Kärnten nimmt heute Grünen-Landtagsabgeordnete Dr. Barbara Lesjak, die sich vor allem für einen verstärkten Schutz der Frauen ausspricht: „Man muss der Wahrheit ins Gesicht schauen. Der Großteil der Kärntner Sexarbeiterinnen kommt aus dem Ausland. Viele sind Opfer internationaler Schlepperei und gehen dieser Tätigkeit oft nicht freiwillig, sondern vielmehr aus ökonomischen Zwängen nach und werden zur Prostitution gezwungen“ so Lesjak.
Die Grünen fordern daher zum wiederholten Mal eine angemessene Dotierung für Stellen wie „Talitha“ in Klagenfurt, die SexarbeiterInnen und Opfer von Menschenhandel betreut: „Kärnten ist mittlerweile zu einer Drehscheibe des internationalen Frauenhandels geworden. Durch die Ansiedlung immer neuerer Bordelle wird diese Situation weiter verschärft. Wir dürfen nicht dabei zusehen, wie vor unserer Haustüre ein moderner Sklavenhandel aufgezogen wird und Frauen zum Verkauf ihres Körpers gezwungen werden!“ stellt die Grünen-Abgeordnete fest.
Für sie, Lesjak, reiche es jedenfalls nicht, ständig nur über Schutzzonen und Abstandsgrenzen zu diskutieren: „Weitreichende Schutzzonen, etwa vor Schulen und Kindergärten, müssen eine Selbstverständlichkeit sein. Ich erwarte mir von der Landesregierung vielmehr, dass sie sich aktiv für die von Zwangsprostitution betroffenen Frauen einsetzt und der Beratungsstelle „Talitha“ eine adäquate personelle und finanzielle Ausstattung ermöglicht. Gemeindereferent Rumpold ist bei den Schutzzonen voll gefordert, während LR Prettner als Frauenreferentin endlich tätig werden muss. Der Bordell-Wildwuchs schadet dem Image unseres Landes und lockt immer mehr Sextouristen an. Ich verstehe den Ärger der Anrainerinnen und Anrainer vollkommen und stehe auf ihrer Seite: Kärnten braucht keine neuen Bordelle mehr. Die Landesregierung hat in dieser Sache endlich zu handeln und ein entsprechendes Prostitutionsgesetz mit Hilfsmaßnahmen für die Betroffenen und strengen Regelungen für Neuansiedlungen vorzulegen. Oder soll Kärnten tatsächlich zum Land der Bordelle werden?“ fragt Lesjak abschließend, die auch verstärkte Aufklärungskampagnen über die Zwangsprostitution für die männlichen Freier als zielführend erachtet.
Foto: Grüne Kärnten