Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler hielt nach Angelobung von Stadtrat Reinisch Grundsatzrede -Themen: Politik und Familie, Demokratieverdrossenheit, verzögerte Großprojekte in Klagenfurt
Klagenfurt (LPD). Im Klagenfurter Rathaus nahm heute, Donnerstag, Landeshauptmann Gerhard Dörfler die Angelobung von Stadtrat Gerhard Reinisch vor. Er folgt Christine Jeremias nach, die aus privaten Gründen, sie erwartet ein Baby, ihre Funktion im Stadtsenat niederlegte und in den Gemeinderat wechselte. In seiner Rede thematisierte der Landeshauptmann die Themen Politik und Familie, die Demokratieverdrossenheit und fand auch deutliche Worte zu den Endlosdebatten über diverse Großprojekte in Klagenfurt.
In Bezug auf die Vereinbarkeit von Politik und Familie ortet der Landeshauptmann Schwachstellen im System. "Sie sollte und muss Sorge dafür tragen, dass sich Frauen in der Politik auch ein Time Out nehmen können. Der Anlassfall von Jeremias sollte alle politischen Verantwortlichen zum Nachdenken anregen", sagte Dörfler. Er verhehlte auch nicht, dass in unserer Wohlstandgesellschaft Karrieren über die Familie gestellt würden, und die sinkenden Geburtenraten der europäischen Wohlstandsländer auch bereits in den Oststaaten Realität seien. "Der Mut Kinder zu haben schwindet zunehmend, Geld, Beruf und Karriere zählen mehr", so Dörfler. Umso erfreulicher sei der von Jeremias getätigte Schritt.
Zur zunehmenden Demokratieverdrossenheit gab der Landeshauptmann zu bedenken, dass die Politik sich nicht zum Lieferanten der Schlagzeilen für das Boulevard machen dürfe. "Wir müssen vorsichtig sein, dass die Demokratie sich nicht auflöst und durch Juxparteien, wie die Piraten, noch mehr Schaden erleide". Als Politiker trage man eine große Verantwortung und sollte mit den Menschen nur über Themen reden, die man selbst lebe.
Zu den seit Jahren und Monaten geführten Debatten über diverse Großprojekte in Klagenfurt, wie die Errichtung des Gasdampfkraftwerkes, einer neuen Eishalle oder eines neuen Hallenbades richtete der Landeshauptmann einen eindringlichen Appell an die Stadtsenats- und Gemeinderatsmitglieder. "Die Auseinandersetzung auf Basis von Fakten ist in Ordnung. Lassen sie sich nicht von der Begleitmusik der Journalisten leiten, treffen sie klare Entscheidungen und ziehen sie nicht alles durch den Kakao. Das Gemeinsame und die Verantwortung müssen im Vordergrund stehen und die Menschen in Klagenfurt, einer der schönsten Städte Europas, müssen die Sieger sein".
Foto: LPD/fritzpress