Presseaussendung von:LRin Beate Prettner
LRin Prettner: Regionaler Aktionsplan machte Brisanz der Kinderbetreuungssituation für Frauen neuerlich deutlich
Gestern, Mittwoch, wurde im Rahmen der Initiative „Frauen.Zukunft.Kärnten“ von Landesrätin Beate Prettner der Regionale Aktionsplan in Dellach im Gailtal für den Bezirk Hermagor mit Expertinnen und Experten erarbeitet. „Ziel der gemeinsamen Aktion mit dem Frauenreferat des Landes Kärnten ist, eine Bestandsaufnahme mit den Frauen vor Ort durchzuführen, damit wir wissen wo konkrete Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Lebenssituation der Kärntner Familien zu verbessern“, so Prettner. Aus dem vorliegenden Zahlenmaterial gehe hervor, dass vom Phänomen der Abwanderung vor allem die peripheren Gebiete Kärntens betroffen sind. „Aus Hermagor wanderten im vergangenen Jahr 49 Personen ab. Die Erwerbsquote liegt leicht über dem Kärntendurchschnitt. Der Einkommensvorteil der Hermagorer gegenüber den Frauen im Bezirk liegt bei 27,4 Prozent“, erklärte Beate Friedl vom IHS Kärnten die Datenerhebung.
Auffallend sei, dass bei allen Aktionstagen das Thema der Kinderbetreuung das bisher zentralste für die Bürgerinnen und Bürger war, zog Prettner ein Resümee. „Das bestätigt mich in meiner Forderung, die im Jahr 2011 von FPK und ÖVP vorgenommen Kürzungen von 7,6 Millionen Euro bei der Kinderbetreuung sofort zurück zu nehmen“, so Prettner, die darauf aufmerksam machte, dass es eine solide Basis für Familien braucht, um Kärnten wieder zu einem lebenswerten Bundesland zu machen. In Hermagor liegt die Anzahl der betreuten Kinder bei 477 und die Kinderbetreuungseinrichtungen haben durchschnittlich 30 Tagen geschlossen. „Das stellt natürlich berufstätige Mütter und Vater und vor allem AlleinerzieherInnen vor große logistische Herausforderungen“, so Prettner.
Weitere Themen waren unter anderem Pflege, Saisonarbeitsplätze, der unzureichend ausgebaute Öffentliche Verkehr und die mangelnden Arbeitsplätze für höher qualifizierte Personen. „Dass sich etwas ändert wenn Frauen eine Führungsposition einnehmen, beweist die weiblich geführte Leitung des Tuff-Bades. Die Teilnehmerinnen berichteten, dass die Chefin Rücksicht auf die Arbeitszeiten von Arbeitnehmerinnen mit kleinen Kindern nimmt, indem diese den jeweiligen Bedürfnissen angepasst gestaltet werden“, erklärte die Projektleiterin Martina Gabriel.
"Man stelle sich vor, im Jahre 1975 musste die Frau eine Arbeitserlaubnis vom Mann unterschreiben lassen, um überhaupt arbeiten zu dürfen. Heute darf man zumindest schon selbst entscheiden. Meine Damen, der Kampf für Gleichberechtigung ist noch immer ein langer Weg, aber wir machen Fortschritte“, betonte die Gastgeberin Bürgermeisterin Christine Ploner. „Wir haben nur drei Bürgermeisterinnen in den 132 Gemeinden, umso mehr freut es mich aber, dass wir in Hermagor eine der drei Exotinnen finden. Christine Ploner aus Dellach im Gailtal hat Vorbildwirkung und trägt hoffentlich dazu bei, dass die Zahl der Bürgermeisterinnen nach der nächsten Wahl steigt“, so Prettner.
Der Regionale Aktionsplan wird im Zuge des Interreg Projektes „Frauen entscheiden - donne che decidono“ durchgeführt. Die nächste Frauen.Zukunft.Kärnten Diskussionsveranstaltung findet in Velden am 18. April mit Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek statt. Weitere Informationen und Anmeldung im Referat für Frauen und Gleichbehandlung unter www.frauen.ktn.gv.at oder 0800 20 33 88.
Foto: Büro LRin Prettner