Presseaussendung von: Büro LH Dörfler
LH Dörfler sowie die Präsidenten Tondo und Zaia unterzeichneten in Triest Übereinkunft zum EVTZ - Großer Schritt nach vorne für ein kleines, vitales, buntes Europa
Triest, Klagenfurt (LPD). In den gemeinsamen Beziehungen zwischen Kärnten, Friaul-Julisch Venetien und Veneto wurde heute, Freitag, in Triest ein Meilenstein gesetzt. Die drei Regierungschefs Landeshauptmann Gerhard Dörfler, Präsident Renzo Tondo und Präsident Luca Zaia haben im Anschluss an eine trilaterale Regierungssitzung die Übereinkunft für eine gemeinsame Euregio unterzeichnet. Es ist dies die "Euregio Senza Confini - Euregio ohne Grenzen" auf Basis des Europäischen Verbundes für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ). Nach der formalen Bestätigung durch die italienische Regierung in Rom soll es in wenigen Monaten den endgültigen Abschluss mit einer Feierlichkeit in Venedig geben. An der Sitzung nahmen auch Präsident Ivan Jakovcic aus der Gespanschaft Istrien und Generalkonsulin Vlasta Valencic Pelikan für die Republik Slowenien als Zuhörer teil. Beide betonten für ihre Länder den Wunsch, ebenfalls bald dem EVTZ anzugehören. Von allen betont wurde die Bedeutung der heutigen Unterzeichnung. Man zeigte sich zuversichtlich, mit der Stärke dieser Euregio große Vorhaben voranbringen zu können.
Dörfler sagte, dass nach langen Vorbereitungen ein Fundament für die Zukunft gelegt worden sei. Aufbauend auf den engen persönlichen Beziehungen und der guten Nachbarschaft wolle man ein kleines, vitales, dynamisches, buntes und friedliches Europa an der oberen Adria entwickeln. In vielen Bereichen wie Tourismus, Infrastruktur, Sport, Gesundheit wolle man gemeinsame Projekte voranbringen. Es müsse viel in Forschung und Entwicklung investiert werden, Europa brauche aber auch ein Comeback von Industriearbeitsplätzen. Der Landeshauptmann appellierte für ein Europa der Regionen, das zudem eine gemeinsame Vision brauche. Als Erfolgsbeispiel der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit verwies er auf die gemeinsamen Bemühungen um die Baltisch-Adriatische Achse. Ohne diese Gemeinsamkeit hätte man dafür keinen Durchbruch in Brüssel erzielt. Gemeinsam würden alle Regionen von Danzig/Helsinki bis Bologna/Ravenna von dieser Achse und ihrer Verbindung mit den Häfen profitieren. Dörfler dankte für die Vorbereitung der heutigen trilateralen Sitzung und betonte den Wunsch, gemeinsam in eine gute Zukunft zu gehen.
Tondo und Zaia betonten, dass man mit der Euregio einen großen Schritt nach vorne mache. Man steige aus der Arbeitsgemeinschaft Alpen Adria aus, weil diese überholt sei, nehme jedoch die positiven Erfahrungen in die Zukunft der Euregio mit. Beide strichen auch hervor, dass viel Engagement von allen drei Ländern in diese Euregio investiert worden sei. Alle drei Regierungschefs sagten, dass die Euregio größer werden müsse, insbesondere werde die Mitgliedschaft der zwei kroatischen Gespanschaften Primorsko-Goranska und Istriana sowie Sloweniens angestrebt.
Tondo und Dörfler konnten im Regierungsgebäude eine Schülergruppe aus Texas begrüßen, die gleichsam Taufpaten des heutigen Festaktes waren. Dörfler zeigte sich zuversichtlich, dass künftig die Kenntnis der Sprachen der Nachbarregionen kein Problem mehr sein werde. Diese Euregio, die mit rund neun Millionen Bewohnern eine der größten in Europa sein wird, werde auch das Kapital ihrer Kulturen und Sprachen entwickeln.
An der trilateralen Regierungssitzung nahmen aus Kärnten LHStv. Uwe Scheuch, LHStv. Peter Kaiser, LR Achill Rumpold, LR Beate Prettner und LR Christian Ragger sowie Landesamtsdirektor Dieter Platzer teil.
Foto: LPD/Josef Bodner