Gemeinsamer Rap und Workshop gegen „Hass-im-Netz“
John Patrick Platzer, bekannt als Militär-Rapper und Präsident des Vereins Soldaten mit Herz, sorgte letzte Woche für einen etwas anderen Unterrichtsbeginn in der Mittelschule 12 in St. Ruprecht. Komplett in oliv-farbener Uniform gekleidet, gestaltete Platzer, der ein eingeteilter Informationsoffizier des Militärkommandos Kärnten ist, die ersten beiden Schulstunden. Dieser besondere Start in den Schultag bot den Schülern eine einzigartige Gelegenheit, mehr über den Umgang mit „Hass im Netz“ zu lernen und gleichzeitig einen Einblick in das Leben des Militär-Rappers und Milizsoldaten zu erhalten. Zuletzt produzierte Platzer einen viralen Rap-Hit fürs Bundesheer im Zuge des Militärmusikfestivals in Grafenegg. Ein besonderes Highlight für die Schüler war daher das gemeinsame Schreiben eines Raps.
Wichtiger Workshop
Es ist wichtig, dass Schüler lernen, wie sie sich im Internet sicher und respektvoll bewegen können, daher betonte Schulleiterin Birgit Lattacher auch die Bedeutung solcher Workshops, um das Bewusstsein für Online-Gefahren zu schärfen und gleichzeitig kreative Ausdrucksformen zu fördern. „Wir danken für diese tolle Erfahrung, denn dieser Workshop stärkt auch unsere Persönlichkeitsentwicklung auf ganz besondere Weise!"
Workshop: Gegen „Hass im Netz“
Der Workshop begann mit einer kurzen Vorstellungsrunde von Platzer: „Ich möchte euch zeigen, dass man mit negativen Erfahrungen im Netz positiv umgehen und Musik eine wertvolles Ventil sein kann.“ Die vorgespielten Militärmusikfestival-Raps waren „Eisbrecher“, die die Schüler fesselten, um auch mit ihnen über ihre eigenen Erfahrungen mit negativen Online-Erlebnissen zu sprechen. „Wir müssen lernen, wie wir uns schützen und wie wir anderen helfen können, die Opfer von Hass in den Sozialen Medien werden“, sagte Platzer. Er besprach mit den Schülern die Auswirkungen von Cybermobbing, gefolgt von einer lebhaften Diskussion über persönliche Erlebnisse und mögliche Gegenmaßnahmen wie Blockieren und Melden von Hasskommentaren.
Persönliche Erfahrungen als Militär-Rapper und Milizsoldat
Platzer schilderte seinen spannenden Werdegang zum Militär-Rapper und die Verbindung zwischen seinem Militärdienst und seiner Leidenschaft für Musik. „Die Disziplin und das Durchhaltevermögen, die ich im Militär gelernt habe, helfen mir auch als Musiker“, erklärte er. In einer offenen Fragerunde zeigten die Schüler großes Interesse an seinem Alltag als Soldat und Musiker und erfuhren von den Herausforderungen und erfüllenden Momenten seines Miliz-Berufs. Zuletzt war Platzer im Zuge der größten Übung des Bundesheeres seit zehn Jahren – Schutzschild 24 – für die Öffentlichkeitsarbeit und Presse des Bundesheeres im Einsatz.
Rap von den Schülern geschrieben
Der kreative Höhepunkt des Workshops war das gemeinsame Verfassen eines Raps. Nach einer Einführung in die Grundlagen des Rap-Schreibens und einer Brainstorming-Session, wählten die Schüler das Thema „Dankbarkeit“ und den passenden „Beat“ dazu aus. In Gruppen aufgeteilt, verfassten sie unter Platzers Anleitung eigene Strophen, die sie am Ende des Workshops stolz präsentierten. „Es war beeindruckend zu sehen, wie kreativ und engagiert die Schüler waren,“ lobte Platzer die jungen Talente. Die Texte der Kinder werden nun professionell mit dem Beat in Einklang gebracht und als gemeinsames Lied am Schulanfang im Herbst in der Klasse präsentiert.
Mit diesem Workshop hinterließ Platzer nicht nur bleibende Eindrücke bei den Schülern, sondern auch ein starkes Bewusstsein für den respektvollen Umgang im Netz und die Kraft der Musik als Ausdrucksform.
Foto: Ms12 Klagenfurt/Media