Mit heute endete die „SCHUTZSCHILD 24“, die größte Bundesheer-Übung seit zehn Jahren. Von 10. bis 21. Juni 2024 übten 7.500 Soldatinnen, Soldaten und Zivilbedienstete in den Bundesländern Burgenland, Niederösterreich, Steiermark und Kärnten, auch unter Beteiligung von Soldatinnen und Soldaten aus Deutschland, Bosnien und Herzegowina, Schweden, Kroatien und Montenegro. Insbesondere in Kärnten trainierten rund 1.200 Soldaten, davon waren rund die Hälfte Soldaten des Milizstandes, um die Einsatzbereitschaft und Kooperationsfähigkeit in Krisensituationen zu optimieren und die Abläufe für die militärische Landesverteidigung, in der speziellen Einsatzart Schutz zu trainieren.
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner: „Mit der ‚SCHUTZSCHILD 24‘ endete diese Woche die größte Übung seit mehr als einer zehn Jahren. Großübungen wie diese sind für eine reibungslos funktionierende militärische Landesverteidigung notwendig. Die beiden Wochen haben gezeigt, wie wichtig solche Übungen sind, um unserer Verantwortung als 'Sicherheitsgarant Bundesheer' gerecht zu werden. Übungen in dieser Größe werden in Zukunft wieder die Regel werden."
Zu Beginn der ersten Übungswoche wurde in Kärnten durch eine Patrouille mit 30 Fahrzeugen und 150 Soldaten Präsenz gezeigt, um der Bevölkerung Sicherheit zu vermitteln. Zudem rückten rund 600 Milizsoldaten ein, um den Schutz des Klinikums Klagenfurt und des Flughafens Klagenfurt zu gewährleisten. In der zweiten Übungswoche verhinderten Aufklärungskräfte einen Schmuggel von radioaktivem Material nach Österreich. Die Eurofighter-Alarmrotte zwang dabei ein Flugzeug am Klagenfurter Flughafen zur Landung, wo Spezialkräfte notwendiges Material für die Herstellung sogenannter „schmutziger Bomben“ sicherstellten. Gleichzeitig überwachte eine Kompanie des Jägerbataillons Salzburg das Klinikum Klagenfurt, kontrollierte Fahrzeuge und Personen und wehrte mit einem Kampfmittelspürhund die Mitnahme einer Handfeuerwaffe ab.
Lautlos und unter ständiger Eigensicherung bezogen auch Aufklärungskräfte günstige Beobachtungsstellungen. Ein möglicher Treffpunkt von Kommandanten einer Untergrund-Miliz wurde observiert und die Anführer identifiziert. Am letzten Übungstag bereiteten sich alle Übungseinheiten auf die Verlegung in ihre Heimatkasernen vor. Bei der feierlichen Abschluss-Zeremonie in der Khevenhüller-Kaserne wurden verdiente Soldaten ausgezeichnet und ein großes Abschlussfoto mit allen Kameraden und dem eingesetzten Gerät geschossen.
Brigadier Philipp Eder war mit der Leistung der Soldaten sichtlich zufrieden und betonte: „Großübungen wie 'Schutzschild 24' sind entscheidend für eine reibungslos funktionierende Landesverteidigung. Die erfolgreiche Durchführung zeigt unsere Fähigkeit, nationale und internationale Krisen zu bewältigen und wo wir uns verbessern können.“ Mit „Schutzschild 24“ wurde das Manöverziel erreicht, die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte weiterzuentwickeln und die militärischen Kernfähigkeiten zu festigen, um eine Schutzoperation im Inland planen und durchführen zu können.
Von den eingesetzten 7.500 Soldatinnen und Soldaten waren rund 2.500 Milizsoldaten sowie 325 ausländische Soldaten an der Übung beteiligt. In den vier Bundesländern Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Kärnten waren neben Eurofightern, Hubschraubern auch über 100 gepanzerte- sowie mehr als 1.000 Räderfahrzeuge in Bewegung und in der Öffentlichkeit sichtbar. Aufgrund der sich geänderten Bedrohungen lag ein Schwergewicht im Bereich der Elektronischen Kampfführung, Führungsunterstützung, Cyber und Informationsraum. Allein in diesen Bereichen waren mehr als 750 Soldaten im Einsatz.
Neben verschiedensten Szenarien zum Schutz von kritischer Infrastruktur waren es vor allem die Kernfähigkeiten des Bundesheeres zur militärischen Landesverteidigung, welche in den beiden Wochen intensiv geübt wurde.
Foto: Arno Pusca/Bundesheer