Presseaussendung von: Stadtpresse Klagenfurt
Zwei Jahre wurde an der Untersuchung des Klagenfurter Grundwassersees gearbeitet, jetzt ist das Strömungsmodell fertig. Stadtrat Wolfgang Germ und Till Harum vom Forschungsinstitut Joanneum Research AquaConSol präsentieren die Ergebnisse dem Gemeinderat, den Abteilungsleitern des Magistrats und bei einer Bürgerinformation im Gemeindezentrum Waidmannsdorf.
„Wir haben jetzt ein wichtiges Instrument für die Rathausabteilungen und die Bürgerinnen und Bürger zur Hand“ erklärt Stadtrat Wolfgang Germ als zuständiger Wasserschutzreferent. Auf der sogenannten Flurabstandskarte ist in den verschiedenen Farben der Abstand des Grundwassers zum Boden vermerkt. So kann bei Bauabsichten leicht festgestellt werden, welche Maßnahmen zum Schutz vor dem Grundwasser notwendig sind.
„Klagenfurt liegt auf einem Grundwassersee, einem Grundwasserkörper,der auch in leichter Bewegung von Westen nach Osten ist. Man darf auch nicht vergessen, dass der Wörthersee einst bis Waidmannsdorf und in Teilen bis nach St. Ruprecht gereicht hat“, sagt Stadtrat Germ.
Was dieser Grundwassersee für Klagenfurt bedeutet, wurde nun genau untersucht. Dafür wurden 150 Messstellen installiert. Ergebnis: Befürchtungen, wonach Bautätigkeit an anderer Stelle den Grundwasserspiegel erhöht, treffen nicht zu. Das sogenannte Badewannenprinzip greift nicht (man setzt einen Körper in die Badewanne, der Wasserspiegel steigt), der Grundwassersee ist zu umfangreich.
Durch starke Niederschläge in kurzer Zeit kann es in einigen Gebieten zu einem kurzfristigen, leichten, Ansteigen des Grundwasserspiegels kommen. In diesen Arealen, die auch der Karte zu entnehmen sind, empfiehlt es sich beim Bauen auf dichte Wannen zu achten.
„Durch die geplanten Hochwasserschutzmaßnahmen an der Glanfurt wird es zur Entspannung bei Niederschlägen kommen. Investiert werden hier 7 Millionen Euro und wir treffen damit Maßnahmen für ein Hundertjähriges Hochwasser“, so Germ.
Wie Ing. Karl Weger, Leiter der Abteilung Entsorgung ausführt, werden neue Schleusen gebaut, die Sattnitz/Glanfurt tiefer gelegt, Oberflächenwassersammler erneuert und vieles mehr.
Till Harum von Joanneum Research AquaConSol präsentierte und erläuterte die Detailergebnisse, am Nachmittag werden Gemeinderat und Abteilungsleiter des Rathauses informiert, am Abend gibt es eine Infoveranstaltung für 1.500 eingeladene Bürgerinnen und Bürger im Gemeindezentrum Waidmannsdorf.
Download:Grundwasserströmungsmodell.
Foto: StadtPresse/Wedenig