Der Verein »Schule der Wahrnehmung« hat für die Landesausstellung CarinthiJA2020 das Festival »horizontal20« ins Leben gerufen. Von Juli bis November werden entlang einer horizontalen Achse mittels zeitgenössischer Kunst unterschiedliche Aspekte der Region thematisiert. Dabei werden Besucherinnen und Besucher aufgefordert, gewohnte Perspektiven aufzugeben und mittels des Dargebotenen bespielte Orte und Räume neu, ungewohnt und anders zu erleben. Das Durchbrechen gewohnter Wahrnehmungsmuster ermöglicht es, den Zusammenhang aus Vergangenheit und Gegenwart zu reflektieren, das wiederum kann für die Entwicklung von Zukunftsperspektiven genutzt werden.
»Der Horizont selbst ist ein Ordnungsprinzip, das je nach Betrachtungsform verschiebbar ist. Die Wirklichkeit ist kein starres Konstrukt, sondern wird maßgeblich von der subjektiven Sicht der jeweiligen Akteure mitbestimmt und ist stets zu hinterfragen«, sagt Reinhard Hohenwarter vom »Verein Schule der Wahrnehmung«, die nicht lehren oder belehren möchte, sondern im Gegenteil, Menschen dazu motivieren, ihre eigenen Erkenntnis- und Lernprozesse in einer sehr komplexen Gegenwart zu gestalten. 34 zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler aus den Sparten Installation, Video, Musik, Literatur, Schauspiel und Performance präsentieren ein breitgefächertes Programm, das an sechs Orten entlang der Drau stattfindet. Unterkrajach, Suetschach, Ferlach, Kreuth, Rückersdorf und Bleiburg sind die Schauplätze von »horizontal20«. Das Festival vernetzt diese Orte miteinander durch Wort, Bild, Klang und räumliche Installationen.
Die Finanzierung von »horizontal20« erfolgt aus Mitteln der Landesausstellung CarinthiJA2020, dem Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport, durch Eigenleistungen des Vereins »Schule der Wahrnehmung« und der finanziellen Unterstützung durch private Sponsoren.
Mitwirkende und Autoren: Maximilian Achatz, Karen Asatrian, Karl Brandstätter, Melissa Coleman, Hans Eckel, Bernhard Erler, Julian Feritsch, Lena Fankhauser, Rosa Gasteiger, Armin Guerino, Fabjan Hafner, Ferdinand Hafner, Zdenka Hafner- Celan, Anna Hakobyan, Anne Harvey-Nagl, Julia Hohenwarter, Phillip Hohenwarter, Reinhard Hohenwarter, Rudolf Kaimbacher, Carmen Kassekert, Günter Lenart, Joanna Lewis, Gerhard Lippauer, Johann Köllich, Magda Kropiunig, Emanuel Lipuš, Gabriel Lipuš, Jani Oswald, Matthias Peyker, Wolfgang Puschnig, Jan Puinbroek, Gilbert Sabitzer, Günter Schmidauer und Friedrich Truppe.
Schule der Wahrnehmung
2019 wurde der Verein »Schule der Wahrnehmung« in Klagenfurt von Menschen unterschiedlicher Kompetenzen (Architektur, Journalismus, Kommunikation, Germanistik, Marketing, Wirtschaft, Medizin ...) gegründet. Gemeinsam ist ihnen das Interesse und die Auseinandersetzung mit einer Welt, in der durch die Digitalisierung, durch die Reiz- und Informationsüberflutung und die enorme Beschleunigung des Alltages, die kollektive und individuelle Wahrnehmung permanent gefordert ist.
»Einen eigenen Standpunkt einzunehmen, ist eine Voraussetzung, um Perspektiven zu entwickeln. Diese zu reflektieren und zu hinterfragen ist wiederum notwendig, um neue Wege zu beschreiten. Diese Fähigkeiten sind eine wesentliche Voraussetzung, um gesellschaftliche Entwicklungen zu verstehen, Zukunft mitzugestalten und Verantwortung übernehmen zu können«, sagt Ferdinand Hafner, der den Verein mitbegründet hat. Die »Schule der Wahrnehmung« hat sich der spannenden Aufgabe verschrieben, Kompetenzen für unsere Zeit zu vermitteln und verwendet Kulturarbeit als Vehikel, um gesellschaftliche Prozesse einer Reflexion zugänglich zu machen.
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Foto: Gerhard Maurer