Sie protestieren damit gegen den Versuch, durch die Volksbefragung „Soll zum Schutz der Kärntner Natur (einschließlich des Landschaftsbildes) die Errichtung weiterer Windkraftanlagen auf Bergen und Almen in Kärnten landesgesetzlich verboten werden?“ am 12.1. ein Windkraftverbot für Kärnten zu erzielen. Sie werden wegen Ordnungsstörung angezeigt.
"Die Klimakrise bedroht unsere Landschaft- durch Trockenheit, Dürre, Starkregen und Überschwemmungen, die zu massiven Ernteausfällen und Schäden an Infrastruktur führen werden. Um diese Bedrohung unserer Lebensgrundlagen durch die Klimakrise zu bekämpfen, brauchen wir eine saubere Energiewende hin zu Solarstrom und Wasserkraft, aber eben auch zu Windenergie, Wasserstoff und Biomasse. Windkraft zu verbieten um das Landschaftsbild zu erhalten ist also vor dem Hintergrund, dass Österreich sich doppelt so schnell erwärmen wird wie der globale Durchschnitt, mehr als widersprüchlich", beschweren sich die jungen Protestierenden.
"Die Augen vor der Verantwortung beim Klimaschutz zu verschließen, hieße, eine zukunftsfähige und technologieoffene Energiewende aktiv zu verhindern. Naturschutz und Klimaschutz schließen sich nicht aus, sondern gehen Hand in Hand- wir brauchen vernünftige Lösungen statt plumpem Kopf-in-den-Sand-Populismus", so Studentin Emma Graf.
Die Aktivistinnen und Aktivisten sind mit ihrer Empörung nicht allein: auch Naturschutz- und Wissenschaftsorganisationen sowie die Jugendorganisationen der Sozialpartner und Parteimitglieder haben sich strikt gegen ein Verbot von Windkraft in Kärnten ausgesprochen. So präsentierten die Jugendorganisationen der Sozialpartner bereits am vergangenen Dienstag einen eigenen „Generationenvertrag“, in dem sich die Vertreter von Junger Wirtschaft, Österreichischer Gewerkschaftsjugend und Junger Industrie verpflichten, die „Energiewende aktiv zu begleiten und die Politik an ihre Verantwortung zu erinnern. Ebenfalls für ein "Nein" bei der Befragung warben Vertreter von Scientists for Future, Fridays for Future, Attac Kärnten, dem Klimabündnis, dem Umweltreferat der katholischen Kirche und dem Kärntner Klimabeirat im Rahmen einer eigenen Pressekonferenz im Diözesanhaus.
"Die Natur würde nicht durch zusätzlich zu Wasserkraft benötigte Windkraft gefährdet werden, sondern durch die Verwendung fossiler Brennstoffe, außerdem würde der Bau jeder Anlage sorgfältig auf Umweltverträglichkeit geprüft", erklärten Gaby Krasemann und Martin Sattlegger von den Scientists for Future.
"Auch andere Parteien wie die SPÖ und die Grünen kritisieren das Vorgehen der FPÖ/Team Kärnten: SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser kritisiert die Fragestellung als tendenziös, nachdem die Erstformulierung sogar als verfassungswidrig zurückgewiesen worden war. Auch die Grüne Landesparteichefin Olga Voglauer äußerte bezüglich der suggestiven Formulierung demokratiepolitische Bedenken und verurteilt die mutwillige Ausbremsung der Energiewende durch die Landesregierung", heißt es.
"Windkraftstandorte seien nicht nur ökologisch notwendig, sondern verhindern auch eine Abhängigkeit von Energieimporten- und seien damit auch ökonomisch eine Überlebensfrage", so Umweltsprecher im im Naionalrat Lukas Hammer.
"Windkraft ist ein wichtiger Teil in der Energiewende in Richtung lebenswerter, unabhängiger Zukunft- und ein Verbot wäre fatale und unreife Realitätsflucht. Ohne Windkraft geht auch bei der FPÖ bald das Licht aus", so Emma Graf.
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