Presseaussendung von: Die Grünen Andersrum Kärnten
Nummer 247, sie werden verpartnert...
Wir treffen uns am 5. Jänner 2010 um 10.30 Uhr in der Kumpfgasse 20, 9020 Klagenfurt
Ab 1. Jänner 2010 haben gleichgeschlechtliche Paare in Österreich die Möglichkeit, eine eingetragene Partnerschaft einzugehen. In Klagenfurt wird dieser Akt „ohne Zeremoniell“ in einem Büro am Magistrat durchgeführt. Auf die Frage „Warum?“ bekommt man sowohl aus dem Büro des Bürgermeisters, als auch aus der Abteilung für Bevölkerungswesen lediglich die ernüchternde Antwort „weil es der Gesetzgeber so vorsieht“. Klagenfurt hat allerdings als Statutarstadt die Möglichkeit das Standesamt auch für Homosexuelle zu öffnen. Dies wird nicht gemacht und eine angemessene Alternative wird auch nicht angeboten. Lesben und Schwule werden in ein Büro im dritten Stock eines Amtsgebäudes geschickt, wo es - nebenbei bemerkt – tatsächlich den berühmt berüchtigten Automaten gibt, aus dem mensch eine Nummer ziehen muss, um aufgerufen zu werden!
Zum Vergleich: In Villach wird ein eigener Saal im Rathaus zur Verfügung gestellt, um einen an sich bürokratischen Akt etwas festlicher gestalten zu können, Salzburg öffnet das Schloss Mirabell und in Wien wird die Eingetragene Partnerschaft an allen Standesämtern vollzogen.
Diese Behandlung lassen wir uns nicht gefallen, mussten wir schon mit der Eingetragenen Partnerschaft per se eine Demütigung hinnehmen - das Gesetz birgt Dutzende Unterschiede zum Eherecht, wie zum Beispiel das Verbot zur Adoption oder künstlichen Befruchtung oder die nicht vorhandene Möglichkeit, einen Familiennamen zu haben.
Das Verbot eines festlichen Aktes ist zu viel, deshalb rufen wir – der Verein femme goes queer und die Grünen Andersrum Kärnten/Koroška – auf und wir werden aus Protest heiraten! Wir versammeln eine Hochzeitsgesellschaft vor dem Amt für Bevölkerungswesen und machen auf diesen Missstand aufmerksam. Damit wollen wir aufzeigen, dass die Vorgehensweise der Stadt Klagenfurt ungerecht und unangemessen ist und Lesben und Schwulen eine feierliche – zumindest einer Hochzeit ähnliche – Eintragung zusteht, wenn schon das Gesetz an sich eine Demütigung darstellt!
Foto: Grüne Klagenfurt