Milchpreis: Transportkostenzuschuss für Milch-Bergbauen in Höhe von 500.000 Euro budgetiert
Klagenfurt, 2. Februar 2018; Der Milch-Preisverfall hat 2016 die kleinstrukturierte Milchwirtschaft in Kärnten massiv unter Druck gebracht, einige Betriebe bis hin zur Existenzgefährdung! Der Einkommensverlust betrug im Schnitt 8.000 Euro pro Betrieb. Bis heute hat sich der Preis noch nicht stabilisiert und liegt noch immer unter dem Niveau von vor 2015 mit 40 Cent pro Kilogramm. Derzeit bekommen die Milchbauern 35, 36 Cent pro Kilogramm.
Betroffen sind Hauptsächlich die Milchbauern im Berggebiet, wo sich rund 80 % der heimischen Milch-Betriebe befinden. Dort wurde der Preisverfall zur Überlebensfrage für die Familienbetriebe. „Die Milchwirtschaft ist die wesentlichste Einkommensgrundlage im Bergebiet. Die Bewirtschaftung muss sichergestellt werden. Nicht nur für die Betriebe alleine, denn durch sie wird die Kulturlandschaft für Tourismus und Freizeitwirtschaft erhalten“, erklärt LR Christian Benger heute.
Deshalb hat die Landesregierung schon 2016 auf Antrag von Benger als Nothilfe 500.000 Euro Transportkostenzuschuss beschlossen, den die Milchbauern in den benachteiligten Gebieten erhalten haben. Dieser Transportkostenzuschuss ist auch für 2018 wieder budgetiert. Die Modalitäten für die Auszahlungen werden im Februar festgelegt, die Regierung soll den Zuschuss auch noch im Februar beschließen. „Wir müssen den Bergbauern Sicherheit und Stabilität geben“, begründet Benger den Zuschuss.
Die Kärntner kleinstrukturierten Familienbetriebe haben zur Überproduktion, die den Preisverfall verursacht hat, auf Grund ihrer Betriebsgrößen nicht beigetragen. Die Milch-Mädchen-Rechnung der industriellen Produktionsstätten in Europa - mehr Kühe, mehr Milch, mehr Umsatz – habe laut Benger die heimische Milchwirtschaft im Berggebiet nahezu in den Abgrund gerissen.
„Die Milch geht alle an! Die Existenzfrage der Familienbetriebe im ländlichen Raum betrifft die gesamte Gesellschaft“, betont Benger. Denn fallen die Strukturen im ländlichen Raum weg, gehe Lebensmittelproduktion und damit Wertschöpfung im Land verloren, fehlen Investitionen, geht die Kulturlandschaftspflege zurück, was wiederum den Tourismus massiv betrifft.
Nicht nur direkte finanzielle Hilfen für die Milchbauern seien entscheidend. Die öffentlichen Einrichtungen im Land, wie Krankenhäuser, Pflegeheime, Schulen, können auch agieren. „Wer Steuergeld bekommt, muss heimische Lebensmittel kaufen. Das Bestbieter-Prinzip lässt das jetzt zu. Es kann nicht sein, dass unser Steuergeld ins Ausland abfließt, damit Billigmilch aus Massenproduktionen importiert wird“, so Benger.
Foto: Mein Klagenfurt/Archiv
Presseaussendung von: LR Benger