Heute bietet die Herz-Thorax-Gefäßchirurgie im Klinikum Klagenfurt ihren Patienten ein breites Leistungsspektrum, wobei viele chirurgische Eingriffe schon minimalinvasiv durchgeführt werden können.
Als Anfang der 1950er Jahre mit der Herz-Lungen-Maschine ein technischer Meilenstein erreicht wurde, war dies auch die Geburtsstunde der Herzchirurgie. Dennoch brauchte es noch mehr als 20 Jahre, bis sich Operationen am offenen Herzen in der Medizin etablierten.
Verglichen zu heute sah die Versorgung der Bevölkerung freilich völlig anders aus. „Damals startete ein Chirurg, der eine spezifische Ausbildung in den USA absolvierte, sowie ein Kardiotechniker, der die Herz-Lungen-Maschine betätigte, in der Abteilung für Chirurgie mit den Eingriffen am Herzen. Die beiden befanden sich in einer Pioniersituation“, blickt Prim. Univ. Prof. Dr. Thomas Schachner, Leiter der Abteilung für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie im Klinikum Klagenfurt am Wörthersee zu den Anfängen im Jahr 1974 zurück. Und weiter: „Eine 24-Stunden-Versorgung der Bevölkerung war damals undenkbar.“
Zwölf Jahre später, im Jahr 1986, wurde die Herzchirurgie als Department am LKH Klagenfurt institutionalisiert. „Schon damals bestand eine hohe Nachfrage nach Herzoperationen“, erklärt Schachner. Der Grund: „Herzkreislauferkrankungen zählten auch damals schon zu den häufigsten Erkrankungen, die unbehandelt zum Tode führen können.“ Nun konnte man den Menschen helfen und zum Beispiel mit Bypass-Operationen wirksame Therapien anbieten.
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich das Leistungsspektrum der Abteilung immer weiter. Heute werden an der Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie pro Jahr rund 500 herzchirurgische Operation durchgeführt. „Die Kärntner Bevölkerung wird heute rund um die Uhr durch ein spezialisiertes Team aus Chirurgen, Anästhesisten, Kardiotechnikern und Pflegepersonal spitzenmedizinisch versorgt“, so Schachner. Auch das herzchirurgische Spektrum ist heute natürlich ein ganz anderes als vor 50 Jahren berichtet der Abteilungsvorstand.
Es werden aber auch komplexe Erkrankungen der Hauptschlagader (sog. Aortenaneurysmen) und koronare Bypass-Operationen unter Verwendung mehrerer Arterien am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee operiert. „Besonders erfreulich ist es“, fügt Schachner hinzu, „dass wir mittlerweile viele Patienten minimalinvasiv, das heißt ohne komplette Eröffnung des Brustbeins, operieren können!“
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