Die Koralmbahn, die neue Hochleistungsstrecke zwischen Graz und Klagenfurt, geht nach den erfolgreich absolvierten Testfahrten in die nächste Phase der Vorbereitung: Zwischen 6. August und 5. Dezember werden über 800 Lokführer auf der neuen Strecke geschult.
Das Ziel der Schulungen ist der Erwerb der Streckenkenntnis sowie die Praxisanwendung des Zugsicherungssystems“European Train Control System” ETCS Level 2, das auf der gesamten Koralmbahn durchgehend zum Einsatz kommt. Es kontrolliert unter anderem die Zuggeschwindigkeit, die Gleisbelegung, die Zugabstände und ist europaweit einheitlich. Das System überwacht neben der Fahrtstrecke auch die Zugeigenschaften und die Einhaltung von Vorschriften. Die Daten werden kontinuierlich über ein digitales Mobilfunksystem (Global System for Mobile Communications – Rail(way) / GSM-R) übertragen. Bei Bedarf kann das System den Zug auch automatisch abbremsen.
Beeindruckende 112.504 km werden im Rahmen von rund 200 Schulungsfahrten auf der Strecke der Koralmbahn absolviert. Diese werden mit elektronischen Taurus-Universallokomotiven der Reihe 1016 und 1116 stattfinden. Die Schulungen werden in Gruppen durchgeführt, die sich aus jeweils einem geschulten Triebfahrzeugführer bzw. einem Lehrlokführer sowie maximal drei zu Schulenden zusammensetzt. Bei den Schulungsfahrten wird auf die Besonderheiten und Details der Strecke eingegangen. An markanten Punkten besteht zudem die Möglichkeit stehen zu bleiben und diese eingehend zu analysieren.
Vor den Schulungsfahrten und als weiterer Teil der Streckenschulung müssen die Lokführer sogenannte Streckendokumentationsvideos auf einer Lernplattform absolvieren. Auf diesen kann die ganze Strecke der Koralmbahn direkt aus dem Führerstand und aus Lokführerperspektive mitverfolgt werden und auch zur Auffrischung immer wieder angesehen werden. Zusätzlich sind Lagepläne und weitere Streckeninformationen dokumentiert.
Foto: ÖBB/Mario Wrann