Seit rund 16 Jahren ist das Hotel Wörthersee ungenutzt, der Zustand des Gebäudes zunehmend besorgniserregend. Teile der Fassade lösen sich, das Dach ist beschädigt, von einer einstigen Hoteltradition ist äußerlich wenig geblieben. Dennoch besteht laut Bundesdenkmalamt keine akute Einsturzgefahr, wie der ORF Kärnten heute berichtet.
Laut einem Bericht des ORF Kärnten liegt derzeit ein Konflikt zwischen Sachverständigen vor, der die weitere Vorgehensweise bremst. Unterschiedliche Einschätzungen zur Gebäudesubstanz und den Möglichkeiten der Nutzung machen eine Entscheidung schwierig. Der Klagenfurter Denkmalamtsleiter Gorazd Živkovic erklärte, man müsse diesen Streit klären, bevor weitere Schritte, wie Sicherungsmaßnahmen oder neue Projekte, gesetzt werden können.
Während die historische Fassade vom Hotel Wörthersee unter Denkmalschutz steht, ist der Innenbereich nicht geschützt. Das ermöglicht potenziellen Investoren einen größeren Spielraum, vor allem an der Gebäuderückseite, wo laut Denkmalamt „auch Nachverdichtung denkbar“ ist. Der äußere Eindruck soll jedoch bewahrt bleiben.
Živkovic erklärte laut ORF Kärnten, die vorhandenen Schäden seien oberflächlich, die Bausubstanz aber nicht gefährdet. Eine provisorische Dachsicherung sei in Planung. Grundsätzlich sei das Gebäude „statisch belastbar“ und könne bei entsprechender Instandsetzung langfristig erhalten bleiben, unabhängig davon, ob der aktuelle oder ein zukünftiger Eigentümer dafür verantwortlich ist.
Wie es mit dem markanten Bauwerk weitergeht, ist unklar. Solange der Gutachterstreit nicht beigelegt ist, können weder die Stadt Klagenfurt noch mögliche Investoren konkrete Pläne verfolgen. Die Denkmalschutzbehörde spricht sich jedenfalls für den Erhalt des Bauwerks aus und hofft auf eine rasche Entscheidung.
Das Hotel Wörthersee bleibt damit ein Symbol für Stillstand und Potenzial zugleich, mitten in bester Lage, zwischen Erinnerung an Glanzzeiten und der offenen Frage nach der Zukunft.
Foto: Mein Klagenfurt