Angesichts der steigenden Coronazahlen in Kärnten appelliert der WK-Präsident, alles zu tun, damit der Lockdown bald enden könne. Sonst seien Betriebe und die Wintersaison in Gefahr.
Dass Kärnten mittlerweile nach Oberösterreich den zweiten Platz bei den Corona-Inzidenzen der österreichischen Bundesländer einnimmt, ist für WK-Präsident Jürgen Mandl ein Alarmsignal: Diese Situation gefährde nicht nur die Gesundheit, sondern auch die wirtschaftliche Existenz vieler Menschen hierzulande.
Mandl: „Ich gestehe, dass mir bei einer solchen Pandemielage und der damit verbundenen Belastung unseres Gesundheitssystems das Verständnis dafür fehlt, das sich ausgerechnet Kärnten am wenigstens an den Lockdown hält und Großdemonstrationen gegen die Bundesregierung mit tausenden Teilnehmern stattfinden. Das ist keine gute Werbung für den Wirtschafts- und Lebensstandort oder für die die Tourismusdestination Kärnten.“
Im Gegenteil: Eine rasche Öffnung von Handel und Gastronomie oder eine erfolgreiche touristische Wintersaison würden durch diese Entwicklung immer weiter in die Ferne rücken. „Mein Appell: Tun wir gemeinsam alles, was nötig ist, um die Einschränkungen möglichst rasch zu überwinden. Impfen und Auffrischen gehören ebenso dazu wie die Reduktion von Kontakten“, erklärte Mandl.
Die Kärntner Wirtschaftskammer habe nicht nur mit mehreren Motivationskampagnen für das Impfen in den heimischen Medien zur Meinungsbildung beigetragen, sondern setze auch auf eigene Maßnahmen, um die Situation für betroffene Unternehmen zu verbessern. Zum Beispiel habe es die WK-Initiative zum betrieblichen Testen bereits seit November 2020 tausenden Mitarbeitern und ihren Angehörigen ermöglicht, am Arbeitsplatz offiziell gültige Coronatests vornehmen zu lassen. Nur dank dieses Systems konnte ein noch größeres Chaos aufgrund der nicht funktionierenden PCR-Testungen vermieden werden.
„Diese Erfahrungen nutzen wir jetzt dazu, auch unseren Beitrag zur Erhöhung der Impfrate in Kärnten zu leisten: Heute startet erneut unser Programm ‚Betriebliches Impfen‘ für Unternehmen mit mehr als 100 Beschäftigten.“ In den Monaten Juni und Juli konnten über das betriebliche Impfen bereits knapp 20.000 Personen in den Betrieben erst- und zweitgeimpft werden. Nun geht es um ein vorgezogenes Impfangebot für den 3. Stich (aber auch für Erst- und Zweit-Stiche) -wieder vor Ort in den größeren Betrieben.
„Und für die kleineren Betriebe starten wir als Gemeinschaftsprojekt mit AMS und AK noch diese Woche den Impfbus“, unterstrich Mandl. Die Wirtschaft trage jedenfalls ihren Teil zur Bewältigung der Krise bei, nun seien auch die anderen Sektoren des Landes gefordert, den Durchmarsch an die unrühmliche Spitze der österreichischen Corona-Statistik zu vermeiden.
Foto: Helge Bauer