Die Pandemie hat vieles verändert - auch das Gedenken an unsere Verstorbenen. Große Menschenansammlungen sollen rund um Allerheiligen und Allerseelen vermieden werden. Am Zentralfriedhof Annabichl wurde extra ein kleiner Radiosender eingerichtet. Auch Weihwasser wurde verteilt.
Seit 120 Jahren gibt es bereits den Zentralfriedhof in Annabichl. Am 5. Oktober 1901 fand die erste Erdbestattung statt. Heute befinden sich in Annabichl mehr als 15.000 Gräber, 1500 Urnennischen sowie mehr als 140 Urnenschachtgräber und Grüfte. Hinzu kommen 35 Ehrengräber, die teilweise von der Stadt gepflegt und erhalten werden.
Wobei der Anteil der Urnennischen weiter steigen dürfte: Bereits mehr als 60 Prozent der jüngst Verstorbenen haben sich zeitlebens für eine Feuerbestattung entschieden.
„Friedhofskultur durch Pandemie verändert“
Gerade zu Allerheiligen und Allerseelen ist ein hohes Menschenaufkommen rund um den Zentralfriedhof und den anderen Friedhöfen der Stadt zu beobachten. „Die Friedhofskultur hat sich aber durch die Pandemie verändert. Das Gedenken an unsere Verstorbenen findet in sehr persönlichem Rahmen statt“, betont Stadtpfarrer Gerhard Simonitti.
Anstelle der traditionellen Gräbersegnung wurde daher in diesem Jahr entschieden, die Segnung per eigener Radiofrequenz am Gelände des Zentralfriedhofs zu übertragen. Simonitti: „Wir haben erst eine Beschallung überlegt, das wäre aber auf dem großen Gelände zu aufwändig geworden.“
Besucher hatten daher die Möglichkeit, gegen eine Spende kleine Empfangsgeräte zu erwerben, um der Segnung am Friedhofsgelände beiwohnen zu können. Zudem haben Pfarrer Simonitti und Friedhofsreferentin Stadträtin Sandra Wassermann am Eingang Weihwasser verteilt.
Simonitti: „Das Angebot wurde von den Menschen sehr zahlreich angenommen und wir überlegen uns auch bei weiteren kirchlichen Veranstaltungen die Menschen auf diese Weise zu erreichen.“
Digitale Gräbersuche steht täglich zur Verfügung
Die Möglichkeiten der modernen Technik werden seitens der Stadt auch in anderen Bereichen genutzt. Stadträtin Sandra Wassermann verweist auf das Angebot der digitalen Gräbersuche: „Sie erleichtert das Auffinden lieber Verstorbener, für die man ein Licht entzünden möchte.“
Die Gräbersuche ist unter diesem Link abrufbar: https://www.klagenfurt.at/leben-in-klagenfurt/friedhoefe/verstorbenensuche.html
Die Datenbank umfasst alle sieben städtischen Friedhöfe und kann täglich genutzt werden. Wassermann: „Denn nicht nur zu Allerheiligen und Allerseelen gedenken wir unserer Liebsten, die uns voraus gegangen sind.“
Foto: StadtKommunikation/Hude