Das Landwirtschaftsjahr 2025 war für Kärntens Bauern kein einfaches. Während das Frühjahr den Getreidekulturen zugutekam, litten Mais, Soja und Kürbis unter Trockenheit, Schädlingen und schwierigen Bedingungen beim Feldaufgang. „2025 war ein hartes Jahr für viele Betriebe. Die Trockenheit hat in weiten Teilen Kärntens ihre Spuren hinterlassen“, fasst LK-Präsident Siegfried Huber zusammen. Zusätzlich belasten schlechte Preise die Landwirtschaft.
Der Herbstanbau von Wintergetreide begann durch den verregneten September 2024 spät und dauerte bis November. Der Winter war schneearm und trocken, erst im März setzte Regen ein. Für das schwach entwickelte Getreide kam er gerade noch rechtzeitig. Der kühle Frühling förderte die Bestände, die Kornbildung profitierte vom trockenen Wetter. So konnten bis Juni gute bis sehr gute Getreidebestände gesichert werden.
Mais, Soja und Kürbis hatten dagegen große Probleme. Trockenheit, Bodenschädlinge wie die Erdraupe und Vogelfraß führten zu schlechten Feldaufgängen.
Im Juni 2025 kam es in vielen Teilen Kärntens zu extremer Hitze und Trockenheit. Besonders stark betroffen war Unterkärnten. Für Mais in der Blüte war die Hitze besonders schädlich. Regen im Juli verhinderte weitere Schäden, konnte aber die Bestände im Osten Kärntens nicht mehr retten. Die Ernte bei Mais fällt schlecht aus, bei Soja, Kürbis und Kartoffeln unterdurchschnittlich.
Auch das Grünland war betroffen. Nach einem guten ersten Schnitt fiel vielerorts der zweite Schnitt aus, in intensiv bewirtschafteten Lagen sogar der dritte. Im Feldgemüsebau führten der Wechsel von Trockenheit und Regen sowie Hitze im Juni und August zu Problemen.
Im Obstbau kam es zu durchschnittlichen Erntemengen. Beeren litten unter der Witterung, Trockenheit führte zu kleinen Äpfeln und frühem Fruchtfall. Im Weinbau begann die Lese früher, die sonnigen Monate August und September lassen eine überdurchschnittliche Ernte erwarten.
„Die Bauern müssen sich laufend an extreme Wetterlagen anpassen“, betont LK-Referatsleiter Erich Roscher. Trockenheit, Hagel oder Überschwemmungen fordern immer wieder Anpassungen. Die Dürreversicherung hat sich auch 2025 bewährt. Rund 28 Millionen Euro wurden ausgezahlt. Huber nennt die Hagelversicherung ein Erfolgsmodell und rät allen Bauern, sich abzusichern.
Neben der Risikovorsorge braucht es auch neue Wege in der Züchtung. Rainer Frank, Geschäftsführer der Kärntner Saatbau und neuer Obmann von Saatgut Austria, sieht in neuen, hitze- und trockenheitstoleranten Sorten den Schlüssel für die Zukunft. Im Projekt „Klimafitte Züchtung“ sollen widerstandsfähige Sorten entwickelt werden, die höhere Erträge und bessere Qualität bringen.
„Auch wenn die Getreideernte gut ausgefallen ist, kann niemand jubeln, denn die Preise sind viel zu gering“, sagt Huber. Die Kosten für Dünger bleiben hoch, die schlechte Maisernte trifft zusätzlich auf niedrige Marktpreise.
In der Diskussion um hohe Lebensmittelpreise stellt Huber klar: „Die Bauern sind keine Preistreiber. Die Getreidepreise sinken, der Brotpreis aber nicht. Das ist auch kein Wunder, da der Anteil des Getreides an einem Kilo Brot nur 1 bis 5 Prozent beträgt.“
Huber fordert von der Politik, die Betriebe nicht zusätzlich durch Bürokratie und Einschränkungen beim Pflanzenschutz zu belasten. „Unsere Bauern leisten schon jetzt viel, die Rahmenbedingungen dürfen ihre Arbeit nicht noch schwerer machen.“
Fotos und Video: Mein Klagenfurt